Die sichersten Methoden Benutzer zu vergraulen

21.08.2007

Softwaredienstleister denken digital „Eigentlich geht das Projekt jetzt erst richtig los“. So sagte ein Kunde, nachdem wir die Software entwickelt, dokumentiert und getestet hatten. Jetzt muss nämlich das neue Stück Software in den Regelbetrieb überführt werden.

Für tausende Benutzer heißt dies mehrere Schulungen belegen, neue Arbeitsabläufe und Funktionen erlernen und immer wieder Dokumentationen lesen.
Viele Benutzer stehen dann vor einem Berg von Neuerungen, fühlen sich schnell überfordert oder verlieren die Lust mit der neuen Software zu arbeiten. Ein schaden der dann im Nachhinein nur schwer wieder gut zu machen ist.

Damit das nicht passiert anbei die größten Fehler bzw. Methoden, wie sie es garantiert nicht machen sollten. Es sei denn Sie wollen die späteren Benutzer einer Anwendung vergraulen und das Softwareprojekt garantiert gegen die Wand fahren.

So vergraulen Sie ihre Benutzer

  • Spätere User auf gar keinen Fall einbeziehen. Die wichtigsten Anwender sollten gar nicht erst befragt werden. Auf gar keinen Fall schon von Anfang an, sondern wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann wenigstens ganz am Ende des Projekts.
  • Auf Projektmarketing ganz verzichten. Marketing ist unnötig. Erst recht bei internen Projekten. Bei großen Firmen soll ein Projekt nämlich gar nicht erst bekannt werden, ansonsten interessiert sich noch die Nachbarabteilung dafür und man würde Begehrlichkeiten wecken.
  • Auf gar keinen Fall Identifikation schaffen. Die Beteiligten dürfen nicht mit echter Begeisterung von dem Projekt erzählen, da dies ein Garant für den Erfolg sein kann. Sie vermeiden Begeisterung, indem sie auch auf echte Identifikation mit dem Projekt verzichten.
  • Große Schritte, alles auf Einmal. Häufig starten die Projekte viel zu klein. Jeder kann noch alles Überblicken. Wenn Sie das Projekt gegen die Wand fahren wollen, starten Sie größer. Alles auf einmal und so kompliziert wie möglich. Vergessen sie das „Kleine Happen leichter verdaubar“-Gerede.
  • Niemals Prototypen bauen. Werden klickbare Weboberflächen in einem frühen Stadium des Projektes erstellt, erhalten alle Beteiligten einen unnötigen Eindruck von der Usability und den Funktionen. Prototypen bergen die Gefahr, dass am Ende des Projekts weniger Beanstandungen kommen und die Benutzer womöglich am Ende noch zufrieden sind.
  • Komplizierte Abläufe ohne Hilfe einbauen. Planen sie ganz bewusst -unter dem Vorwand der Sicherheit-,  dass Passwörter 21 Stellen haben und täglich geändert werden müssen. Sie haben den Benutzer ganz los, wenn Sie ihn zwingen sich für jedes Modul extra anzumelden.
Zurück zur Übersicht

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*Pflichtfelder

*