Glückwunsch! Du bist unsterblich in der Matrix 2.0

16.10.2007

Niemand kann dir erklären, was die Matrix ist. Du musst es selbst erleben.“ – Morpheus.

In dem Moment indem du zu atmen beginnst bist du drin. Du betrittst die Bühne einer Welt in der deine Identität durch gespeicherte Daten definiert werden. Daten die du überall erzeugst, veränderst und liegen lässt. Daten die für Andere sichtbar sind und von (fast) Jedem verwendet werden können. Nie wieder kannst du sie löschen, nur sehr mühsam verändern. Du bist drin, du bist gefangen, du bist im Web – kommst nie wieder raus.

Mobile 2.0, Handy-TV, Socail Web, Networking, Reputation building und die viele hypigen Buzzthemen rund um das Web 2.0 sind alle hoch interessant, ermöglichen eine demokratische und offene Kommunikation mit allen möglichen Geschäftspartnern.
Doch ist es gerade diese offene Kommunikation die auch gewaltige Gefahren in sich birgt. Die bunten Bildchen und die bisher nicht gekannte Usability verleiten viele User dazu, private Daten von sich zu hinterlassen. Nicht nur Kids, sondern auch seriöse Businessleute verfallen zunehmend der Registrieritis, also das ständige Ausfüllen von Webformularen mit persönlichen Daten.

Willkommen in der Matrix 2.0

Wo Adressen, Logins und Passwörter gespeichert werden, was damit gemacht wird und wann sie wieder gelöscht werden ist meist völlig unklar. Zwar gibt es zuhauf in den AGB´s der Dienste Erklärungen, doch was tatsächlich mit den Daten geschieht weiss keiner.

Wer jedoch die digital animierte Datenschleifspur gesehen hat, bekommt eindrucksvoll illustriert dass er sich der Matrix nicht mehr entziehen kann und diese wesentlich umfangreicher ist, als nur Web 2.0-Dienste. Sobald er am öffentlichen Leben in der Kommunikationsgesellschaft teilnehmen möchte ist er drin. Gefangen.

Die Matrix ist überall

Unser Experiment zur Verbreitung von OnlinedatenSpiegel Online spricht  von der schönen neuen Welt (nein, nicht Second Life) in der man Straftäter auf Knopfdruck findet  und die Netzeitung schreibt in „Sie lesen deine Daten“ über die Gefahren, welche durch den globalen Web 2.0-Taumel entstehen. Tatsächlich rückt das nur sehr schwer greifbare Thema durch Diskussionen um die Privatsphäre, Recht auf Selbstbestimmung, Onlinedurchsuchungen, Videoüberwachung, Biometrische Datenerfassung, Datenspuren usw. immer weiter in das Bewusstsein der Gesellschaft vor.
Das Experiment mit unserer fiktiven Produktmanagerin Laura Slash hat uns jedenfalls 14 Wochen lang gezeigt: Es dauert 30 Minuten um die Datenmatrix zu betreten und du wirst noch drin sein, wenn du nicht mehr existierst. Es sei denn jemand zieht den Stecker.

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