Hybrid Cloud – was ist das überhaupt?

04.12.2014

Kommunikation über die Cloud - Hybrid CloudDerzeit ist in aller Munde: „Die Hybrid Cloud vor dem Durchbruch“. Immer mehr Unternehmen setzen auf eine Mischung von Angeboten aus Public Cloud und eigenen, sogenannten Private Cloud-Services. Die IT-Fachzeitschrift „Funkschau“ hat sich vor kurzem intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt (1). Auch die Ergebnisse großer Forschungsinstitute zeigen dahingehend einen klaren Trend auf: Schon bald wird der Cloud-Markt von der hybriden Wolke bestimmt werden. Gartner beispielsweise prognostiziert, dass bereits in drei Jahren circa 50 % aller Cloud-Lösungen auf hybrider Basis realisiert werden (2). Und dennoch können unserer Erfahrung nach bisher nur wenige Fachleute erklären, was eine Hybrid Cloud wirklich ist.

Um ein klares Verständnis zu schaffen, empfiehlt sich ein Blick auf die anderen Cloudtypen:

Public Cloud – frei zugänglich für jedermann

Trotz der steigenden Beliebtheit von hybriden Clouds gilt nach wie vor: wenn von Cloud-Services gesprochen wird, sind meist Services der Public Cloud gemeint. Dabei handelt es sich um Angebote eines frei zugänglichen Anbieters. Beispiele sind Dateiaustauschplattformen wie Dropbox, Webmailer, etc. Derartige Anbieter und Dienste machten zuletzt jedoch hinsichtlich ihrer Sicherheit negtive Schlagzeilen. Manche – aber längst nicht alle Anbieter – greifen deshalb nun auf sicherheitsfördernde Maßnahmen wie z.B. die clientseitige Verschlüsselung zu. Allerdings lassen sich solche sicherheitsverstärkenden Vorkehrungen – je nach Service und Anwendungsfall – gar nicht so einfach realisieren, ohne den Nutzen zu reduzieren oder die Usability einzuschränken. So wird der Vorteil, dass durch eine Verschlüsselung die Dateien besser geschützt sind, schnell zum Nachteil, wenn z.B. Dateien nicht auf Viren geprüft oder keine Vorschaubilder für die Web-Oberfläche angezeigt werden können. Was im privaten Umfeld für den einen oder anderen Anwendungsfall vielleicht noch akzeptabel scheint, ist spätestens bei von Unternehmen genutzten Diensten wie Digital/Media Asset Management Systemen ein No-Go.

Private Clouds decken indivuelle Bedürfnisse ab

Eine Alternative dazu stellen Private Clouds dar. Insbesondere Unternehmen ziehen es immer öfter vor, Cloud-Services selbst intern bereitzustellen. Die Vorteile: Die Lösung kann auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Zudem erfolgt der Betrieb in einer vertrauenswürdigen Umgebung, so dass auf manche, sonst notwendige Einschränkung, verzichtet werden kann.
Ein Anwendungsfall ist z.B. der Austausch vertraulicher Konstruktionsdaten mit Partnern und Kunden. Oft brauchen sie die Daten in einem anderen Format, als diese vorliegen. Eine Austauschplattform in der Private Cloud kann die Konvertierung solcher Daten ohne Sicherheitsprobleme übernehmen. In der Public Cloud wäre ein solcher Dienst entweder ein Sicherheitsrisiko oder könnte diese Funktionen nicht anbieten.

Communitiy Clouds fordern gut durchdachte Infrastruktur

Wärend Private Clouds auf eine Person oder ein Unternehmen beschränkt sind, beziehen sich sogenannte Community Clouds auf einen Kontext wie ein Projekt in einer Organisation oder verteilt über mehrere Organisationen. Derartige Clouds stehen nur dem entsprechenden Nutzerkreis zur Verfügung.
Community Clouds sind aber eher selten, da der immense Aufwand eine entsprechende Cloud-Infrastruktur bereit zu stellen, sich meist nicht lohnt. Communities sind gewöhnlich eher die Nutzer einer Private oder Public Cloud.

Alles in einer Cloud: die hybride Lösung

In der sogenannten Hybrid Cloud werden sämtliche der oben erwähnten Cloudtypen verbunden. Technisch ist eine gegenseitige Integration grundsätzlich machbar. Die Herausforderung liegt hier in der Trennung zwischen datenschutzkritischen und unkritischen Daten bzw. Anwendungen.
Ein Beispiel für so eine Lösung ist der Verbund von Forschungseinrichtungen. Einerseits sind ihre Daten zu kritisch, als dass man sie in die Public Cloud ablegen würde; andererseits geschieht ein reger Austausch unter den Forschungseinrichtungen. Verbindet man die einzelnen Private Clouds, hat jeder die Kontrolle über die eigenen Daten, kann sie aber auch zur Verfügung stellen. Die Anwender haben den Vorteil, dass sie auf ein System zugreifen können, dass den Zugriff auf die einzelnen verbunden Clouds transparent ermöglicht.

Fazit

Die Hybrid Cloud vereint die besten Funktionen der anderen Cloudtypen sinnvoll und bietet darum viele Vorteile – gerade für Unternehmen: Kosten können gespart, die Dienste effizienter gemanaged, die Sicherheit optimaler unterstützt und die Zusammenarbeit besser koordiniert werden. Dennoch muss von vornherein evaluiert werden, ob die Anwendung grundsätzlich für die Hybrid Cloud geeignet ist. Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. IT-Security-Experten helfen an dieser Stelle weiter.


Quellen:

[1] Funkschau Ausgabe 20/2014
[2] http://www.gartner.com/newsroom/id/2599315
[3] Bildquelle: iStock © BrianAJackson

 

calvaDrive - die Cloud für Unternehmen

Zurück zur Übersicht

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*Pflichtfelder

*