Konzerne übernehmen Anbieter von digitalen Landkarten

07.01.2008

Der wachsende Markt um ortsbasierte mobile Dienste wie z.B. unser SnapSpot stützt sich in der Regel auf geografische Landkarten ab. Dadurch avancierten in den vergangenen Jahren alle Firmen mit digitalem Kartenmaterial zu fast unwiderstehlichen Übernahmekandidaten für große Konzerne. Das Haifischbecken der Kartenanbieter

Erst jüngst schluckte der finnische Handy-Gigant Nokia die US-Firma Navteq, eine von weltweit zwei große Hersteller digitaler Landkarten. Basierend auf diesen geografischen Daten möchte Nokia unter ihrer Plattform Ovi (was im finnischen Tür bedeutet), mehrere mobile ortsgebundene Dienste anbieten. Langsam, aber sicher entwickelt sich Nokia somit zum Internetanbieter.

Microsoft versucht währenddessen mit ihrer britischen Neuakquisition Multimap verlorenen Boden im Zukunftsmarkt der ortsbasierten Dienste gut zu machen. Deren Angebote rund um Virtual Earth und Live Search Maps kommen in der Mashup-Gemeinde bisher längst nicht so gut an, wie Google Maps und Google Earth.

Auch die Hersteller von klassischen Navigationsgeräten möchten ihre Produkte mit weiteren mobilen Diensten ausstatten. Entsprechend konsequent übernimmt der niederländische Marktführerer TomTom den letzten verbleibenden Kartenriesen Tele Atlas. Dieser hatte sich selbst -quasi als Weihnachtsgeschenk- am 21. Dezember 2007 mit dem Afrikaspezialisten Georigin beschert.

Groß frisst Klein im Detail

  • Microsoft kauft 2002 Vicinity, im Dezember 2005 GeoTango, Vexcel und 2007 den Kartenanbieter Multimap
  • Ende 2004 übernimmt Google die Amerikanische Keyhole, gleich danach Where2 und im Dezember 2006 den Schweizer Kartenanbieter Endoxon
  • Yahoo schluckt Ende 2005 Whereonearth
  • Nokia akquiriert im Oktober Gate5, und Ende 2007 den Kartengigant Navteq, der bis dahin selbst Map24 (Mapsolute) übernommen hatte
  • TomTom zieht zum Jahresende 2007 mit der Übernahme von Tele Atlas (und somit auch Georigin) nach
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5 Kommentare zu “Konzerne übernehmen Anbieter von digitalen Landkarten

  1. wohl wahr.
    Wenn TomTom weiter existieren will, brauchen sie Services und neue Geschäftsmodelle. Nackte Navi-Geräte entwickeln sich -wie Waschmaschinen- immer mehr zur Comodity und somit folgerichtig die Fühler auszustrecken.
    Gleiches tut auch Nokia, Sony Ericssen, T-Mobile & Co. welche immer mehr zum Internet-Fullservice-Anbieter mutieren (müssen). Uns kann das nur recht sein, dann dadurch dürfen wir neue und spaßige Services für unsere Kunden basteln.
    Schönen Gruss
    Oliver

  2. Ob sich TomTom mit Tele Atlas einen gefallen getan hat steht in den Sternen.
    Die schrieben doch schon seit beginn an tief rote Zahlen.

  3. Hallo Horst,

    in der Tat habe ich Ähnliches aus der Branche des Identity Management unter Who eats whom in Identity Management und Der Nährwert von IAM-Firmen gepostet.
    Im Bereich der digitalen Landkarten fällt der Heisshunger auf, weil diese für ortsbasierte Dienste das Rohöl der mobilen Services darstellt.

    Schönen Gruss
    Oliver Belikan

  4. In welcher Branche ist es denn nicht genau wie von ihnen beschrieben? Gross kauft Klein ist auf Darwin zurückzuführen.

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