Löst UMTS das DSL-Versorgungsproblem auf dem Land?

03.11.2008

Bis heute dauert der Auf- und Ausbau der im Sommer 2000 für ca. 50 Milliarden Euro versteigerten UMTS-Lizenzen an. Nun bieten diese schnellen mobilen Internetverbindungen praktisch alle Mobilfunkanbieter mit Leistungen und zu Kosten, die ungefähr den erdgebundenen DSL-Verbindung entsprechen an.

Wer fern der Ballungsräume lebt, kann oft ein Klagelied über die mangelnde DSL-Versorgung singen. Was für den privaten Haushalt ein Ärgernis ist, ist für die Wirtschaft ein maßgeblicher Standortfaktor geworden, genauso wie z.B. die Anbindung zu Autobahnen, ICE-Bahnhöfen, Flughäfen oder Universitäten. Die schnelle Unternehmenskommunikation über das Internet ist zu einer Voraussetzung der Marktteilnahme geworden und ihre Bedeutung wächst ständig weiter.

Löst UMTS das DSL-Versorgungsproblem auf dem Land? UMTS war zunächst für die mobile Nutzung gedacht. Doch überall wo eine breitbandige Festnetzanbindung fehlt, kann UMTS eine schnelle Datenverbindung ermöglichen, auch wenn man gar nicht unterwegs ist. Doch kann UMTS eine mangelnde Festnetzversorgung kompensieren?
Die Mobilfunkanbieter versprechen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 7,2 Mbit/s. Das ist gutes DSL-Niveau. Doch gilt das auch in ländlichen Gebieten, wenn Sie das Handy in der linken Hosentasche haben oder würden Sie einen Messwagen mit Laborinstrumentarium benötigen, um eine solch gute Übertragungsleistung zu erzielen?

Vor ein paar Wochen haben wir aus der Perspektive eines Softwaredienstleisters das Projekt „speedTrack“ gestartet, um allen technisch Versierten und Interessierten zu erlauben, die UMTS-Datenübertragungsgeschwindigkeiten in ihrer Umgebung zu messen und auf einer Landkarte darzustellen. Ein paar erste Messstrecken sind bereits erfasst und können auf der Website http://speedtrack.doubleslash.de angeschaut werden.

Dieser Dienst ist seitens doubleSlash kostenfrei, allerdings entstehen bei den Messungen je nach Vertrag Kosten und Restriktionen beim jeweiligen Mobilfunkanbieter.

Ausschlaggebend für diese Initiative ist, dass unsere Kunden beim Design ihrer mobilen Marketingservices allesamt vor der Frage stehen, ob die Datenübertragungsqualität für die geplanten Anwendungen überhaupt mitspielt.

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3 Kommentare zu “Löst UMTS das DSL-Versorgungsproblem auf dem Land?

  1. Ich glaube, dass der Ausbau des UMTS-Netzes auch durch die steigende Verbreitung der Blackberrys gefördert wird, allerdings wie immer in der Stadt.
    @Marc möglicherweise ist der „Landbevölkerung“ das Internet nicht ganz so wichtig, bis auf wenige Ausnahmen, weswegen auch die Empörung nicht wirklich ankommt.
    Ich finde die Initiative gut, so kann wertneutral nachgewiesen werden in welchen Gebieten die Abdeckung bereits vorhanden ist. Sas Argument des Standortvorteils, könnte mehr Gehör finden, mit dem Nachweis neutraler Werte…

  2. Vor allem lese ich gerade einen Bericht über die Erhöhung der Sendeleistung ausländischer Mobilfunkbetreiber.

    Gerade hier bei uns in der Grenzregion am Bodensee kann das sehr sehr teuer werden, wenn man plötzlich unwissentlich über SwissCom oder Orange surft.
    Die speedTrack-Messungen zeigen ja, dass auf dem Land auch nicht wirklich breitbandiges Surfen möglich ist. Bleibt der Umzug in die City…

  3. Da ich selbst schlecht mit DSL versorgt werde habe ich mich gründlich mit der Frage „Löst UMTS das DSL-Versorgungsproblem auf dem Land?“ auseinandergesetzt und kann ich dies nur mit „bis jetzt noch nicht“ beantworten. Die Versorgung ist nach meiner Auffassung auch hier bei mir verbesserungswürdig.
    Ich musste auch zu meiner persönlichen Verwunderung feststellen, dass der Landbevölkerung in meinem Umfeld eine UMTS-Flatrate als reine Internet-Flatrate häufig zu teuer ist.

    Das Projekt Speedtrack ist eine gute Idee – lob schon mal vorweg.
    Ein Link von meiner Homepage folgt in Kürze.

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