Multiprojektreporting – Ziele, Einordnung und Grundverständnis

26.11.2009

Wenn man sich dem Thema „Reporting im Multiprojektmanagement“ nähert, dann stellt man fest, dass es hierzu eine Vielzahl an Begriffen und Bedeutungen gibt. Besonders im Multiprojektmanagement ist vieles unklar. Es scheint, als sehe jeder Aufgaben und Rahmenbedingungen anders.

Bei doubleSlash gehört Multiprojektmanagement und das dazugehörige Reporting zum Alltag. Wir verstehen darunter die effiziente Koordination und Ausführung von operativen und strategischen Entscheidungen, welche zum Management verschiedenster Projekte beitragen. Eine Begriffsabgrenzung zu definieren ist durch das umfangreiche Themengebiet keine leichte Aufgabe – so erklärt sich auch die Vielzahl an Begriffen und Bedeutungen. Grundsätzlich sind die Bereiche Projektmanagement, Programmmanagement, Projektportfolio-Management und Multiprojektmanagement eng miteinander verknüpft, weisen aber auch entscheidende Unterschiede auf.

Der Begriff „Projektmanagement“ wurde in verschiedenen Zusammenhängen festgelegt und unterscheidet sich meist nicht wesentlich. Projektmanagement ist die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln für die Abwicklung eines Projektes (vgl. bspw. DIN 69901, o.ä.).  Wichtig ist dabei der Fokus auf ein Projekt und die dafür benötigten Mittel.

Im Vergleich dazu beschäftigt sich das Programmmanagement“ mit mehreren Projekten. Dr. Henning Dammer beschreibt das „Programm als Gruppe von zueinander in Beziehung stehender Projekte“ und versteht das Programmmanagement in erster Linie als Koordinationsinstrument.  Der Fokus auf Projekte, die zu einem Programm zusammengefasst werden, ermöglichen eine bessere Kommunikation und Koordination in und zwischen den Projekten bzw. Projektbeteiligten.

Projektportfolio-Management ist ein weiterer Begriff, der vermehrt zu lesen ist. Die Portfoliobildung von Projekten stammt aus dem Wertpapiermanagement. Vereinfacht gesagt ist das Ziel dort, eine Optimierung (Risikominimierung oder Renditeoptimierung) unter Berücksichtigung von Abhängigkeiten (Korrelationen) zwischen den einzelnen Wertpapieren zu erreichen. Eine Übertragung des Gedankens, dass das Risiko eines Projektportfolios nicht einfach der Summe aller Einzelrisiken entspricht, ist plausibel, da oftmals Abhängigkeiten zwischen (Teil-)Projekten bestehen

Beispiel: Eine zentrale Datenhaltung in einem Data Warehouse kann erst dann erfolgen, wenn alle Daten über Schnittstellen zur Verfügung stehen. Wenn als Projekt die Schnittstellen nicht rechtzeitig erstellt wurden, dann kommt auch das Gesamtprojekt der zentralen Datenhaltung in Verzug.

Multiprojektmanagement kann als Ergänzung zu einem Projektportfolio-Management gesehen werden. „Multiprojektmanagement bedeutet ganzheitliches Management einer Projektelandschaft durch die Gestaltung von Organisationsstrukturen, Rollenmodellen, Anreizsystemen, Prozessen, Methoden und IT-Systemen“ beschreibt Prof. Gemünden die Thematik.

In diesem (Multiprojekt)Management werden die zuvor beschriebenen Ansätze des Projekt-, Programm- und Projektportfolio-Managements (teilweise) verwendet. Der Zusammenhang wird in der Abbildung dargestellt.

Die oben genannten Begrifflichkeiten sind aus einer Vielzahl an Gründen (noch) nicht einheitlich gebräuchlich. Wir erheben selbstverständlich nicht den alleinigen Deutungsanspruch, da die Bedeutung der Begriffe auch nicht wichtig ist. Wichtig ist, dass ein Verständnis und Zusammenhang für die Thematik hergestellt wird und diese Managementaufgaben erkannt und ggf. wahrgenommen werden.

 

Quellen:

Dammer, Dr. Henning (2008): Multiprojektmanagement. 1. Auflage. Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden, (S. 14). [LINK]

Gemünden, Prof. Dr. Hans Georg (2009): Multiprojektmanagement. http://multiprojektmanagement.org/

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