Vorgehen zur Prozessmodellierung

12.04.2007

Eine umfassende Modellierung von Unternehmensabläufen sollte – wie jedes andere Projekt auch – klar strukturiert angegangen werden. Wie sieht nun aber ein sinnvoller Ansatz aus?
Im Kern geht es darum, dass alle am Projekt beteiligten Personen ein gemeinsames Verständnis über das Modellierungsvorhaben entwickeln.

Vorbereitung Prozessmodellierung Zweck:

Der erste Schritt ist zugleich der bedeutendste. Nur wenn der Zweck der Prozessmodellierung definiert ist, können die weiteren Schritte unternommen werden. Die Kommunikationswege müssen immer dann detailliert festgelegt werden, wenn mehrere Personen im Team arbeiten. Sind sie klar definiert, können Reviewprozesse abgeleitet werden. Im Zentrum dieser Überlegung steht die Frage, wie die Modelle den Adressaten zugänglich gemacht werden können. In der Praxis haben sich verschiedene Methoden etabliert:

  • Große Modelle können mit einem Plotter ausgedruckt und im Team diskutiert werden.
  • Das Intranet eignet sich besonders, wenn die Modelle weitläufig verfügbar und stets aktuell sein sollen.
  • Die fertigen Modelle werden häufig in speziellen Handbüchern zusammengefasst und an die Endanwender verteilt.

Modelle:

Nachdem die Modellierungsaufgabe klar definiert ist, können die geeignetsten Modelltypen bestimmt werden. Sollen lediglich Abläufe festgehalten werden, sind weniger formale Modelle ausreichend. Besonders geeignet scheint hier die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) zu sein. Mit ihr können Abläufe in unterschiedlicher Detaillierung modelliert werden.
Zur Orchestrierung von Webservices kann die XML-basierte Metasprache Business Process Modeling Language (BPML) verwendet werden. Ergänzend zu BPML werden die Prozesse grafisch mit der Business Process Modeling Notaion (BPMN) modelliert.
Die Auswahl und das Customizing des Modellierungswerkzeugs hängt wiederum hauptsächlich von den verwendeten Modellen ab. Das bekannteste Werkzeug – ARIS Tool Set – stammt von der IDS Scheer AG. Es unterstützt eine Vielzahl von Modellen und ist mehrbenutzerfähig. Allerdings sind die Lizenzkosten nicht zu unterschätzen.

Organisation:

Organisatorische Rahmenbedingungen regeln Zuständigkeiten innerhalb des Projektteams. Hier sollte klar definiert werden, wer für die Erstellung der Modelle zuständig ist, wer für den Modellreview zuständig ist und wer die Modelle freigibt.
Alle getroffenen Vereinbahrungen und Regeln sollten in einer Art „Style Guide“ zusammengefasst werden. Er dient als Referenz für die am Modellierungsprojekt beteiligten Personen.

Fazit:

Die einzelnen Schritte dieser Vorgehensweise hängen direkt miteinander zusammen, beeinflussen sich teilweise und können deshalb nur sehr schwer isoliert betrachtet werden. Sicherlich hängt der Aufwand immer von der konkreten Projektgröße ab. Dennoch können gute Modelle nur erstellt werden, wenn man den Adressat bzw. den Empfänger nicht aus dem Blick verliert.

 

Die doubleSlash Anforderungsanalyse

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