Mobile 2.0: Rakete oder heiße Luft?

29.11.2007

Neulich las ich im Internet folgendes Handy-Zukunftsszenario:

Ein Kunde fordert über sein Handy Informationen zu attraktiven Urlaubszielen an. Per Knopfdruck wird er mit dem Call Center des Reiseveranstalters verbunden, wo er weitere Informationen erhält und durch einen erneuten Knopfdruck das Angebot bestätigt. Die Bezahlung erfolgt über seine Handyrechnung oder via PayPal und als Ticket dient am Flughafen seine SIM-Karte. Nach der Reise wird der Kunde per SMS zum Service und zur Qualität des Angebots befragt.

Wow…„dachte ich, „…wie sich das Handy seit seiner Geburtsstunde entwickelt hat und was da noch so alles auf uns zu kommt„. Tatsächlich telefoniert Deutschland seit mittlerweile 15 Jahren mobil. 1992 kamen die ersten Handys auf den Markt und heute, 2007, ist statistisch gesehen jeder Bundesbürger mobil (auf 100 Einwohner kommen sogar rund 107 Mobiltelefone in Deutschland). Aus dem einst großen klobigen Klotz ist inzwischen ein filigranes Multitalent geworden – mit Musik, TV und Internetzugang.Mobile 2.0
Man kennt es selbst, das Handy ist für die meisten Menschen zum ständigen Begleiter geworden. Hohe Datenübertragungsraten wie in der T-City, die eine schnelle Verbindung ermöglichen, Flatrates mit denen Daten in unbegrenzten Mengen aus dem Netz geladen werden können, sowie Multimediatelefone mit Farbdisplays, machen es immer attraktiver. Was online seit einiger Zeit als Web 2.0 gefeiert wird, hat jetzt auch die mobilen Endgeräte erreicht. Willkommen bei Mobile 2.0!

Mobile Web 2.0 – dynamisch und chic

Zusätzlich zu Interaktionsmöglichkeiten im Internet entwickeln sich parallel dazu Mobile Community Angebote. So gibt es beispielsweise von Vodafone einen Handy-Client für die Internet-Community MySpace. Das Profil kann so über das Handy bearbeitet werden. Fotos lassen sich hochladen und betrachten, Kontakte und E-Mails verwalten sowie Blogeinträge und Kommentare erstellen. Auch Navigationsdienste, die Handy-Nutzer zum gewünschten Geschäft führen, gibt es bereits. Der GPS-Empfänger erkennt wo sich das Handy befindet, der „Navigator“ auf welches Geschäft der Nutzer klickt. Anschließend wird der schnellste Weg dorthin angezeigt. Zielgruppenspezifisch ist beispielsweise der japanische Dienst „Guinness Navi“. Mit diesem können Fans der Biermarke in Tokio den kürzesten Weg zum nächsten Irish-Pub finden.

Technisch zum Zuge kommen beim Mobile Marketing basierend auf GSM, die mobilen Datenübertragungstechnologien GPRS/EDGE, UMTS und darauf wiederum aufbauend WAP oder für mobile Geräte angepasste Internetwebseiten.

Momentan befindet sich der Mobile Markt sicherlich noch in einer Orientierungs- und mit der neusten Google-Offenisve auch in einer Umbruchphase. Für die Zukunft haben Handy-Hersteller aber bereits neue Strategien angekündigt, um Netz und Handy immer weiter miteinander zu verbinden. Googles Vollgasprogramm mit Android und seit Ende November auch My Location ist nur der Anfang.
Auch wir bei doubleSlash befassen uns seit längerer Zeit mit Mobile 2.0. Aktuell entwickelt doubleSlash eine Plattform zur ortsgebundenen Zusteuerung von Marketinginformationen auf mobilen Endgeräte.
Lassen wir uns überraschen, was das neue Handyzeitalter noch so alles mit sich bringt.

Bleiben Sie desshalb mit diesem Feed auf dem Laufenden.

Weitere Infos zum Thema:
> Mobile Killerapplikation mit Location Based Service (LBS) – Post auf diesem Blog
> Mobile News & Infos – Schweizer Blog von Howie Sennhauser
> Mobile Zeitgeist –  Blog von Heike Scholz
> mobinauten mobile 2.0 – Blog rund um 2.0-Themen

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2 Kommentare zu “Mobile 2.0: Rakete oder heiße Luft?

  1. Tatsache ist, dass sich der Markt rund ums Mobile 2.0 schon jetzt in verschiedene Marktsegmente aufteilt. Location Based Service, Mobile Advertising, GEO Based Search, Navigated Shopping, Mobile Tagging, GEO-Gaming, GEO-Flirting/Dating usw.

    In dieser Phase eines so jungen Marktes ist diese Aufsplittung zwar nicht untypisch, jedoch kommen solche Dienste noch nicht richtig bei den Konsumenten an. Zumindest nicht wenn sie auf moderne GPS-Handys basieren. Es fehlt schlicht an der Verbreitung. Insofern: Rakete ja, aber abheben wird sie wohl erst in 2 bis 3 Jahren, wenn ca. 70% mit der dritten Handygeneration ausgestattet sind.

    Schönen Gruss
    Oliver

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