Blättern, stapeln und navigieren in der dritten Dimension
Über ein Jahrzent lang haben wir Software, Betriebssysteme und Browser in zwei Dimensionen bewegt; links/rechts und oben/unten. Offensichtlich ist damit jetzt aber Schluss. Denn spätestens seit der Einführung von Windows Vista, wurde die dritte Dimension für die Navigation von Software entdeckt; vor/zurück. Dort können Fenster mit richtigen 3D-Effekten hintereinander gestapelt werden. Sieht toll, soll übersichtlicher sein und zudem schnelleren Zugriff auf die Fenster ermöglichen.
Icons und Symbole stapeln
So war es nur ein Frage der Zeit, bis der Erfinder der Fenstertechnik Steve Jobs bzw. Apple mit seinem neuen Betriebssystem Mac OS X 10.5 „Leopard„ mit ähnlichen Effekten nachlegt.
Und tatsächlich finden sich in der Oberfläche des 64-Bit Betriebssystems halptransparente Menüleisten, stapelbare Icons und in 3D-Optik hervorgehobene Fenster wieder.
Das jeweils aktuellste Fenster liegt dabei oben auf und kann so „abgearbeitet“ werden. Andere Fenster lassen sich wiederum mit einem Spiegeleffekt nach links oder rechts zur Seite klappen.
Ähnliche Möglichkeiten wie Leopard bietet das brandneuen Web 2.0-Startup SpaceTime.
Suchergebnisse blättern
Bei SpaceTime handelt es sich um ein lokal zu installierendes Stück Software (Natürlich BETA Version).
Der Lohn: in einem eigenen Browser werden Suchergebnisse von eBay, Yahoo, Google und Flickr gestapelt und hintereinander angezeigt.
Der User bekommt so unmittelbar einen Eindruck was sich hinter dem gefundenen Link verbirgt.
Das Tool lebt leider nur von der schönen, schnellen und neuartigen Navigation, mehr auch nicht.
Fotos ineinander verrechnen
Ganz anders verhält es sich mit einem weiteren brandneuen Vertreter des „Blättern und Stapeln in der dritten Dimension„.
Photosynth (BETA, was sonst) von den Microsoft Laboratories setzt nämlich zu dem neuen Navigationsfeeling noch eine Portion „Intelligenz“ oben drauf.
Fotos mit Objekten welche aus verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen fotografiert wurden, werden so ineinander verrechnet, dass sich ein fast stufenloses Navigieren im Raum ergibt. Extrem spannend!
Dass das Ganze auch mit Flickr-Bilder funktioniert zeigt die sehr sehenswerte Präsentation als Video.
Ob dieser Trend nach blättern, stapeln und navigieren in der dritten Dimension irgendwann mit 3D-Welten alla Second Life zusammenläuft bezweifle ich mit gutem Grund. Doch dazu ein anderes Mal mehr.
Siehe weitere Artikel.
- Beeindruckend: Photosynth
- 3D-Internet: Der Sprung in die dritte Dimension
- SpaceTime- Surfen in 3D
Hier übrigens der Trackback-Link zum heise Artikel damit nicht jeder selbst suchen muss:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/91655
Tja, heise sollte seine Mitarbeiter zum Studium dieses Blogs verpflichten, dann wären Sie evtl. aktueller informiert und hinken nicht 14 Tage hinterher :-).
Hi Herr Belikan,
sehen sie Heise meldet diese Information mit der Überschrift >>Browser stellt Websites dreidimensional dar
Danke für diese auflistung von navigatoren-applikationen für 3d-welten. In der tat, von Spacetime war ich auch enttäuscht.
3D Windowmanager gibt es übringens schon länger, z.B. http://compiz.org. Oder auch das bekannte Looking Glass von Sun (http://www.sun.com/software/looking_glass).
Ja. Verblüffend wie gerade bei Microsofts Virtual Earth und Google Earth versucht wird aus 2D Infos 3D Infos zu rendern. Wenn das in guter Qualität gelingt ist das der Durchbruch bei der geografischen Virtualisierung der Welt.
Selbst dieser gizmoz-Dienst erkennt Gesichter, generiert 3D-Infos und bewegt dann einzelne Gesichtspartien.
SpaceTime ist leider eine Enttäuschung, aber Photosynth ist schon beeindruckend. Gibt es also schon Algorithmen, die Fotos „lesen“ und interpretieren können?