BMW ChargeNow – Simplify E-Mobility

06.02.2018

doubleSlash slashCarDas Thema E-Mobility ist bereits seit vielen Jahren in aller Munde und nicht zuletzt durch den Diesel-Skandal gefragt wie nie zuvor.
Aus diesem Grund sind auch die Automobilhersteller mehr denn je dazu aufgefordert, sich diesem Trend zu stellen. BMW hat mit ChargeNow einen Dienst entwickelt, der dem Kunden die Nutzung von E-Mobility Services so einfach wie möglich machen soll.

 

 

 

Als Fahrzeughalter eines benzin- oder dieselbetriebenen Autos ist man es gewohnt, dass man sein Fahrzeug in kürzester Zeit an jeder nächstgelegenen Tankstelle volltanken und anschließend Vorort bezahlen kann.
Mit einem Elektrofahrzeug ist das öffentliche Laden jedoch nicht ganz so einfach. Um hier ein paar Beispiele zu nennen:

  1. Ladesäulen sind oftmals schwer aufzufinden
  2. Elektrofahrzeuge besitzen verschiedene Steckertypen, die nicht von jeder Ladesäule angeboten werden
  3. Ein vollständiger Ladevorgang dauert zwischen 30 Minuten und zwei Stunden
  4. Die Authentifizierung und Bezahlung an einer Ladesäule erfolgt nicht mit Bargeld oder per Kredit/EC-Karte, sondern häufig über eine RFID-Ladekarte und einem damit verbundenen Vertrag
  5. Die Ladesäuleninfrastruktur ist geprägt von einer Vielzahl an unterschiedlichen Ladesäulenbetreibern und -anbietern

ChargeNow: ein digitaler Dienst, der E-Mobility vereinfachen soll

ChargeNow ist ein von BMW bereitgestellter Service für Elektrofahrzeughalter und verfolgt drei wesentliche Ziele, um Elektromobilität für den Nutzer so einfach wie möglich zu gestalten:

  • Schnell finden:
    In der Navigationseinheit, über die Connected App oder die ChargeNow App, kann der Kunde alle verfügbaren Elektro-Ladestationen inklusive Zusatzinformationen einsehen.
  • Einfach aufladen:
    Mittels einer ChargeNow-Karte, kann der Kunde sich bequem und bargeldlos an nahezu allen Ladesäulen authentifizieren und sein Fahrzeug laden.
  • Sicher bezahlen:
    Jeder Ladevorgang wird technisch erfasst und dem Kunden in Rechnung gestellt. Die Abrechnung erfolgt einmal im Monat und dem Kunden werden alle angefallenen Kosten detailliert aufgelistet.
Eine einheitliche Ladeinfrastruktur: Gar nicht so einfach

Die weltweite Ladesäuleninfrastruktur ist geprägt von einer Vielzahl an unterschiedlichen Ladesäulenbetreiber (sogenannte Charge Point Operatoren, kurz CPOs) wie beispielsweise RWE, EnBW, E.ON und viele mehr. Die Authentifizierung an einer Ladesäule erfolgt mittels NFC, RFID, App oder QR. Die gewohnten Zahlungsmethoden wie Bargeld- oder Kredit/EC-Kartenzahlungen werden wie bereits erwähnt nicht, oder bisher nur in sehr geringem Umfang, unterstützt.

Leider gibt es noch kein standardisiertes Protokoll, sodass ein heterogenes und anbieterübergreifendes Laden IT-seitig möglich wäre. Jeder CPO muss dem Endkunden somit einen eigenen Zugang zu seinem Ladenetzwerk ermöglichen. Ein Elektrofahrzeugkunde muss daher mit jedem CPO einen separaten Vertrag unterzeichnen und erhält jeweils eine exklusive Ladekarte.

doubleSlash Grafik Verträge mit CPO´s

 

 

 

 

Möchte ein Kunde beispielsweise von Nord- nach Süddeutschland fahren, so bräuchte er ca. 70 verschiedene Zahlungsverträge- und karten [1].
Ein Konstrukt, das man keinem Elektrofahrzeughalter zumuten möchte und eine Hürde, die auch stark vom Kauf eines Elektrofahrzeugs abhält.

Simplify E-Mobility: Automobilhersteller wird zum E-Mobility Service Provider

An dieser Stelle kommt nun ChargeNow von BMW ins Spiel. BMW ist in diesem Zusammenhang ein E-Mobility Service Provider (kurz EMP), dessen oberste Priorität darin liegt, dem Kunden den größtmöglichen Nutzen im Umfeld E-Mobility zu bieten. Dieser ist entsprechend nur dann gegeben, wenn Laden mit nur einem Vertrag und einer Ladekarte, an allen integrierten Ladesäulen möglich ist.
Die Eingliederung des EMPs wird in der nachfolgenden Abbildung ersichtlich. Hierfür unterzeichnet der Kunde einen Vertrag mit dem EMP und erhält im Gegenzug eine Ladekarte inklusive Zugang zu allen mit inbegriffenen Services.

doubleSlash Grafik Automobilhersteller wird zum E-Mobility Service Provider

 

 

 

 

Der EMP gliedert sich also zwischen dem Kunden und den vielen CPOs ein und sorgt dafür, dass die höchst mögliche Abdeckung an integrierten Ladesäulen geschaffen wird.
Auf den ersten Blick ein recht einfaches Konstrukt. Aus technischer Sicht sind diese Direktanbindungen aber mit enorm hohem Aufwand verbunden, da unterschiedliche IT-Standards unterstützt und integriert werden müssen.

Um die Anbindung dieser verschiedenen IT-Standards zumindest zu vereinfachen, haben sich die drei eRoaming-Plattformen Hubject, eClearing.net und Gireve gebildet. Jede dieser Plattformen verfolgt das Ziel, möglichst viele CPOs zu aggregieren und den jeweiligen Protokoll-Standard durchzusetzen.

doubleSlash Grafik Automibilhersteller als E-Mobility Service Provider mit Plattformeinbindung

 

 

 

Die Plattformen zielen jedoch nicht auf ein Business to Customer (B2C) Geschäft ab – wie es bei ChargeNow der Fall ist – sondern auf ein Business to Business (B2B) Geschäft. Das heißt, sie stellen Serviceschnittstellen für EMPs und CPOs zur Verfügung. Beide Parteien können sich dadurch technisch an den Plattform-Standard anbinden und sich dem Markt öffnen. Das Konstrukt reduziert die technischen Aufwände für den EMP und gibt den CPOs die Möglichkeit direkt mit diesen zu interagieren.

Durch die zahlreichen Direktanbindungen und der Integration der Plattformen, besitzt ChargeNow nun über 118.000 öffentliche Ladepunkte in 29 verschiedenen Ländern (Stand November 2017) und verfügt damit über das weltweit größte Netz öffentlicher Ladestationen. Laden ist somit nahezu überall und jederzeit mit nur einer ChargeNow-Ladekarte möglich. Dabei kann ein ChargeNow-Kunde auch grenzüberschreitend laden: Sowohl in Deutschland wie auch in Österreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Frankreich und demnächst auch in weiteren Ländern. [2]

Auf dem Weg dahin begleitet doubleSlash BMW bereits seit 2012 und unterstützt auch weiterhin bei der Integration von CPOs und Plattformen sowie bei der Entwicklung neuer Funktionen.

Fazit:
E-Mobility ist und bleibt weiterhin ein sehr spannendes Thema. Der Umstieg von den konventionellen Verbrennungsfahrzeugen hin zu den Elektrofahrzeugen wird seit geraumer Zeit prognostiziert, doch so richtig eingetroffen ist er noch nicht. Die aufgezeigten Herausforderungen verdeutlichen in diesem Zusammenhang sehr gut, dass es eben noch sehr viele Aspekte gibt, die nicht hundertprozentig durchdacht wurden und daher Kundenhemmnisse darstellen.
Im Zeitalter der Digitalisierung und Digital-Natives rücken daher Services immer mehr in den Vordergrund. Gerade deswegen, müssen auch die Automobilkonzerne zukünftig immer neue digitale Lösungsideen finden, die den Endkunden ansprechen.
Mit ChargeNow wurde von BMW daher ein Premium-Service entwickelt, der die E-Mobility-Welt stark vereinfacht und einen extremen Mehrwert bietet. Sowohl das Auffinden und Reservieren einer passenden Ladestation über verschiedene Frontend-Devices sowie die thematisierte weitreichende Lademöglichkeit mit nur einer Ladekarte, machen den Service einfach, effizient und äußerst kundenfreundlich.

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Quellen:

[1] https://www.automobilwoche.de/article/20140324/NACHRICHTEN/140319943/hubject-chef-zur-e-mobilitaet–ladekarten-um-durch-deutschland-zu-fahren

[2] https://www.bmwgroup.com/de/marken/now-mobilitaetsdienstleistungen/chargenow.html

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