Car eWallet – Blockchain powered Payments – Komfortables Bezahlen auf der Überholspur

26.09.2017
Car eWallet ZF
Bildquelle: ZF Friedrichshafen

Autonomes Fahren an sich ist schon lange keine Neuigkeit mehr, auch wenn es praktisch im Straßenverkehr noch nicht ausgerollt ist – das autonome Fahrzeug hingegen geht einen deutlichen Schritt weiter. Mithilfe digitaler Assistenten wird das Fahrzeug völlig unabhängig vom Fahrer wirklich autonom – vom Parken bis zum sicheren Bezahlen. ZF zeigt mit dem Car eWallet, wie es gelingen kann.

 
 

 

Autonomes Fahren 2.0 oder was ist das Neue am Car eWallet?

ZF hat sich mit den Technologiepartnern IBM und UBS zusammengetan, um die Zukunft der Entwicklung autonomer Fahrzeuge entscheidend voranzutreiben. In der heute digital vernetzten Welt geht die Entwicklung immer weiter weg von Einzelakteuren hin zu Netzwerken und verbundenen Ökosystemen, wie bspw. das Car Sharing, die offen und skalierbar sind.
Das Car eWallet ist ein digitaler Assistent, der fest im Auto verankert wird und dafür sorgt, dass bequem, sicher und flexibel Zahlvorgänge rund um die Fahrzeugnutzung vorgenommen werden können, ohne den Fahrer dafür zu benötigen. Darüber hinaus sind auch Anwendungsfälle, wie Türen öffnen und verschließen oder lückenlose Dokumentation der Fahrzeughistorie (z.B. km-Stand, Besitzer) über den Car Pass möglich.
Die von IBM entwickelte Blockchain-Technologie – Hyperledger Technologie Fabric – bildet hier die technologische Grundlage. In einem festen Netzwerk werden Informationen der Teilnehmer (Fahrzeuge und Serviceprovider in diesem Fall) in einem vertrauenswürdigen und nicht veränderbaren Datensatz synchronisiert und als lückenlose Kette fortgeschrieben. Entgegen der klassischen Blockchain Technologie, wie vor allem durch die Bitcoin bekannt, wird hier durch ein Rechte- und Rollensystem sichergestellt, dass jeder Nutzer nur die Informationen sehen und nutzen darf, die zu ihm gehören.
Sichere Transaktionen rund um das Fahrzeug werden so quasi in Echtzeit möglich – ohne Beteiligung Dritter. Dahinter stehen sogenannte Smart Contracts – sie lösen Aktionen wie Auszahlungen oder digitale Leistungen selbständig und automatisch anhand von hinterlegten Regeln aus. Dazu braucht es keinen Intermediär, der die Anfrage überprüft oder die Aktionen anstößt. Die abgeschlossenen Smart Contracts beinhalten eine Logik (Programmcode).
Mit dem Car eWallet entsteht eine offene Automotive-Transaktionsplattform für Mobilitätsdienste, von der am Ende alle profitieren – die Hersteller, die Zulieferer, die Kunden sowie die Service Provider.
Auch auf der diesjährigen IAA sind Themen wie die Elektrifizierung und das eigene Bewusstsein im Fahrzeug sowie viele Ideen rund um Supportdienste im Fahrzeug (Unfallvermeidung, eigenständiges Ausweichen oder Einparken etc.) ganz vorne dabei. Da steht das autonome Fahrzeug quasi vor der Tür.

Innovative Services: Car eWallet in der praktischen Anwendung

Es sind vielfältige Szenarien denkbar. Das Car eWallet hat sich zunächst auf zentrale und viel genutzte Anwendungsfälle ausgerichtet. Hier ein Überblick:

  • Parking: Das Auto parkt nach Wunsch auf einem passenden und zulässigen Parkplatz und bezahlt diesen entsprechend der genutzten Parkdauer. Prinzip: Micropayment = immer nach Verbrauch und in kleinen Einheiten , beispielsweise im Minuten- / Sekundentakt bezahlen, d.h. keine Überzahlung und kein Ausfallrisiko
  • Charging: Das Auto tankt selbständig nach Bedarf und zahlt dann. Prinzip: Escrow basiertes Verfahren = Treuhand-Guthaben aufladen und dieses verbrauchen, bis es auf 0 ist und dann neu zahlen.
  • Toll: Maut oder Nutzungsgebühr entrichten. Prinzip: Festpreismodell = Einmalzahlung des Betrags und dann Nutzung des Dienstes, z.B. durch Schranke fahren.
  • Weitere Usecases: Car Pass = Fahrzeughistorie festgeschrieben und unveränderlich und lückenlos dokumentiert, z.B. km-Stand, Unfall, Besitzerhistorie
  • Auto schließt sich selbst auf und zu.

 

Warum ist die Blockchain Technologie der Weg in die Zukunft innovativer Mobilitätsdienste?

Auf den Punkt gebracht: Ohne Blockchain kein autonomes Fahrzeug.
Das bedeutet: Das sichere und bequeme Bezahlen rund um die Fahrzeugnutzung ist die eine Sache. Derzeit ist das natürlich problemlos auch mit Visa und vergleichbaren Technologien möglich.
Aber auf dem Weg zum autonomen Fahrzeug wird es keine Kreditkarten geben, die ein Fahrer aktiv einsetzen muss. Das Fahrzeug braucht ein antrainiertes, erweiterbares Regelwerk, welches es ihm ermöglicht, autonom und ohne einen Fahrer agieren zu können – vom Bezahlen bis zum Parken. Hinzu kommen deutlich geringere Kosten für die Micro Transactions und ein minimales Zahlungsausfallrisiko. Die Blockchain Technologie in Verbindung mit den Smart Contracts sorgen für ein selbständiges Agieren und Konsumieren des Fahrzeugs. Sie stellt in Verbindung mit den Smart Contracts eine nicht nachträglich editierbare, lückenlose Informationskette im Transaktionssystem dar, in der eine Manipulation nicht ohne weiteres möglich ist.
Die Basis dafür ist auch die M2M Kommunikation, die eine Interpretation des Smart Contracts Regelwerks möglich macht, da der digitale Assistent direkt ins Fahrzeug integriert wird und so die Ende-zu-Ende Kommunikation bis zum Service Provider funktioniert. Hyperledger als Blockchain Framework im Speziellen sorgt hier durch mehr Zentralisierung entgegen der klassischen Bitcoin Technologie für mehr Kontrolle bis zu den Betreibern zurück. Nur durch diese offene und skalierbare Transaktionsplattform wird es möglich, weitere Serviceprovider rund um das Fahrzeug sinnvoll und nutzwertstiftend anzubinden.
Das autonome Fahrzeug wird ein zentrales Thema in der automobilen Zukunft sein. Es wird nur erfolgreich werden, wenn OEMs, Serviceanbieter und Endkunden, d.h. Autobesitzer gleichermaßen den Mehrwert daraus nutzen können.

 

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Bildquelle: ZF Friedrichshafen

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