Dateitransfer: FTP, MFT, EFSS: Ein Streifzug durch die Geschichte

08.04.2016

Geschichte des Dateitransfers_Julien-Eichinger-Fotolia.comZum Austausch von Dateien wurden bereits in den 1980er Jahren mit FTP (File Transfer Protokoll), Email-Attachments und Co. technische Lösungen geschaffen. Diese sind auch heute noch vielfach im Einsatz, weisen jedoch einige Schwachstellen auf. Sicherheitsprobleme, das Fehlen einer zentralen Verwaltung und Usability-Schwächen sind nur die wichtigsten.

Im Laufe der Zeit kamen alternative Lösungen wie SFTP, FTPS, SCP, etc. hinzu, die einzelne Verbesserungen mit sich gebracht haben.

Eine grundlegende Behebung der Schwachpunkte hat jedoch nicht stattgefunden. Nichtsdestotrotz sind derartige Systeme nach wie vor weit verbreitet. Der entscheidende Grund dafür ist, dass sie sich aufgrund der breiten Unterstützung zu erprobten Standards entwickelt haben und so eine Art „kleinste gemeinsame Nenner“ zum Austausch von Dateien darstellen.

Management und Monitoring von Dateitransfer mit Management File Transfer (MFT)

Mit der Zeit wurde dem Thema Datensicherheit und Datenschutz eine immer größere Bedeutung beigemessen. Wesentliche Treiber sind das Bundesdatenschutzgesetzt (BDSG) mit § 9 (Technische und organisatorische Maßnahmen) und § 42a (Informationspflicht bei unrechtmäßiger Kenntniserlangung von Daten). Hinzu komm die immer größer werdende Bedeutung von Normen wie z.B. ISO 27001 (Informations-Sicherheits-Management-System, ISMS), Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Compliance-Regelungen von Unternehmen. Nicht zuletzt wächst auch das breitere öffentliche Interesse in Sachen Datenschutz in Folge von Datenpannen und der Snowden-Affäre.

Neben dem dominierenden Thema Sicherheit gibt es eine Reihe weiterer Bedarfe:

  • Transfer großer Dateien.
  • Detaillierte Steuerung des Transferprozesses a) durch die Kommunikationspartner (z.B. Wiederaufnahme eines abgebrochenen Transfers) oder b) zentral z.B. durch einen Administrator (z.B. Erzwingen eines Abbruchs).
  • Bessere Integrierbarkeit in IT-Systeme zum Transfer zw. Systemen oder zw. Mensch und System.
  • Skalierbarkeit der Lösung.

Gemein ist allen Bedarfen der starke Business-Bezug.

In Folge entstand eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte / Lösungen auf dem Markt, die unter der Klammer „Managed File Transfer“ (MFT) zusammen gefasst werden. Gartner definiert MFT als: „Managed file transfer software and services enable users to manage and monitor file transfers within and between organizations.” [1] Damit wird der Fokus auf das Management und Monitoring des Dateitransfers in Organisationen gelegt. Da es sich um keinen Standard handelt, sondern eben nur um eine grobe thematische Zusammenfassung von Produkten, können sich diese stark unterscheiden. Kernmerkmale sind aber:

  • Transfer von Dateien
  • Unterstützung großer Dateien und Massentransfers
  • Bereitstellung technischer Schnittstellen zur Integration und Anbindung an IT-Systeme.
  • Sicherheit bzgl. Transfer und Ablage der Daten
  • Nachverfolgbarkeit von Vorgängen, insb. Transfers (Auditing)
  • Zentrale Berechtigungssteuerung
  • Zusätzliche Verwaltungsfunktionen, wie z.B. einer Zeitsteuerung für den Ablauf von Zugriffsrechten, die Arbeit abnehmen, damit einfacher und transparenter machen
  • Die meisten Lösungen haben ihre Wurzeln in der Zeit bevor Cloud-Lösungen auf kamen

 

Immer und überall Zugriff auf Dateien mit Enterprise File Sync and Share (EFSS)

Im Business-Umfeld konnte mit MFT eine zufriedenstellende Lösung zum kontrollierten Austausch von Dateien, insbesondere zwischen Systemen, geschaffen werden. MFT befriedigt jedoch bei weitem nicht die Bedürfnisse aller Anwender und Szenarien.

Besonders mit dem Einzug mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets, entstand ein stetig wachsender Bedarf, immer, überall und von jedem Endgerät auf eigene Dateien zugreifen zu können, sowie Dateien mit anderen Personen zu teilen. Diese Bedarfe gelten gleichermaßen für den geschäftlichen, wie auch den privaten Einsatz. Der private Einsatz hat sich zudem als Treiber für die Forderung nach besonders einfach zu bedienende Systemen gezeigt. Im Gegensatz zum Business-Kontext gibt der Benutzer entnervt auf und kann nicht gezwungen bzw. mit Schulungsmaßnahmen unterstützt werden.

Hieraus entstand eine neue Art von Produkten / Lösungen, die unter dem Begriff „Enterprise File Share and Sync“ (EFSS) zusammengefasst werden. Trotz Gemeinsamkeiten unterscheiden sie sich in vielen Punkten von MFT-Lösungen:

Tabelle_EFSS-MFT_Vergleich

Ausblick: Die Zukunft des modernen Dateitransfers

Inzwischen verwischen die Grenzen zwischen beiden Systemtypen zusehends. So wird der Bedarf auch große Dateien mit EFSS transferieren zu können oder EFSS zur Dateikommunikation zwischen Systemen einzusetzen, immer größer.Ausblick: Die Zukunft des modernen Dateitransfers

Auch wenn für diese neue Form von Dateiaustauschsystemen noch kein Name kreiert wurde, haben Produkthersteller auf die Bedürfnisse reagiert. So ist es beispielsweise möglich mit dem EFSS-System calvaDrive auch große Dateien zu übertragen oder es in Prozesse und den Datenaustausch von Systemen zu integrieren.


 

Quelle:

[1] https://www.gartner.com/doc/1426824/managed-file-transfer-offers-solutions

Bildquelle: ©Fotolia_Julien-Eichinger

 

Mehr zu sicherem Dateiaustausch erfahren Sie hier

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