Die Zukunft der M2M-Kommunikation

22.11.2013

Prof. Dr.-Ing. Axel SikoraDas Internet entwickelt sich in den letzten Jahren rasant weiter. Unter dem Stichwort „Internet der Dinge“ kommunizieren Maschinen über das Netz miteinander. Die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen verändern sich durch diese Vernetzung von Objekten.

Welche Weichen Manager daher schon heute stellen müssen, zeigte die Connect-Veranstaltung „Intelligentes Internet der Dinge“ im Innocel- Innovation Center in Lörrach am 20. November 2013 . Ziel war, Entscheidern dabei zu helfen, die notwendigen Technologien im „Internet der Dinge“  zu verstehen, die Möglichkeiten auszuloten und die Risiken einschätzen zu können.

Simon Noggler, M2M-Experte bei doubleSlash, referierte mit dem Vortrag „Super Touchpoint Connected Car – Ihr Automobil denkt mit“ über die Zukunft der Car IT.

Im Rahmen der Veranstaltung hatten wir die Möglichkeit, Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora, Hochschule Offenburg, Professur für Embedded Systems und Kommunikationselektronik und Leiter Steinbeis Transferzentrum Embedded Design und Networking, zum Thema Internet der Dinge zu interviewen.

  • Das Auto wird durch moderne Kommunikationssystem wird immer interaktiver. Wo sehen Sie großes Potential in der Car-to-Car Kommunikation?

Die C2C-Kommunikation ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man mit Kommunnikationssystemen Mehrwerte schaffen und gleichzeitig die Kosten senken kann. C2C-Kommunikation bietet die Möglichkeit, das Verkehrsgeschehen noch genauer beobachten und bewerten zu können, in dem kooperative Sensorsysteme eingesetzt werden. Gleichzeitig erlaubt es die Kostenreduzierung, da die hochgenauen passiven Sensoren, die gegenwärtig verbaut werden, nicht mehr oder nicht mehr in dieser Genauigkeit benötigt werden.

  • Wie sehen Sie aktuell Chancen bei einer Verknüpfung einer Car-to-Car Kommunikation und off-board IT (=Backend/Internet)?

Die Anbindung an Backend-Systeme erscheint unausweichlich. Zum Einen muss sie für die Gewährleistung der Sicherheit in den PKI-Systemen ohnehin verfügbar sein. Zum anderen kann sie auch noch funktionale Mehrwerte liefern, weil Informationen über den Straßenzustand oder andere Parameter zentral gesammelt, plausibilisiert und bereitgestellt werden können.

  • Auch die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Fahrer wird sich verändern. Welche Auswirkungen hat das in Zukunft auf das Fahrverhalten?

Mit den heutigen Systemen wie Adaptive Cruise Control (ACC) und Lane Keep Assist (LKA) sind heute schon wesentliche Bestandteile des autonomen Fahrens verfügbar. Dieses autonome Fahren wird zunächst auf der Autobahn möglich sein, um von dort in Situation größerer Komplexität (Landstraße, Innenstadt) vorzudringen. Die Ergebnisse der Versuchsträger haben in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht.

  • Abgesehen von der Car-to-Car Kommunikation. Welche Bereiche unseres Alltags werden künftig stärker durch die Machine to Machine Kommunikation geprägt sein?

Embedded Systeme zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie in praktisch allen Anwendungsfeldern vorteilhaft eingesetzt werden können. In gleichem Maße kann auch die Vernetzung dieser Smarten Systeme für alle diese Anwendungsbereiche Vorteile bringen. Dies reicht von der Fernüberwachung im industriellen Bereich über die Logistik bis hin zu Anwendungen in der Haus- und Gebäudeautomatisierung. Über Telehealth und Telecare ist auch das Gesundheitswesen involviert.

  • Der M2M-Bereich entwickelt sich immer weiter. Welche Herausforderungen sehen Sie auf M2M-Anbieter zukommen?

Es sind viele Herausforderungen zu meistern. Diese liegen für mich in der immer größeren Skalierung der Netzwerke und der damit verbundenden immer größeren Komplexität der Netze, bei der Heterogenität der Daten- und der Managementprotokolle, sowie auch und vor allem bei der Sicherheit im Sinne von funktionaler Verfügbarkeit (Safety) und im Sinne von Datensicherheit (Security).

  • Sie sind Experte für Embedded Systems und Kommunikationstechnik. Wie sieht Ihre Zukunftsvision im M2M-Bereich aus? Wo glauben Sie wird uns die Technologie in den nächsten zehn Jahren hinführen und was wird sich durchsetzen?

Wir befinden uns gegenwärtig am Beginn des wirklich größeren Einsatzes des Internet of Things und damit der Einbindung von physischen Systemen in übergreifende Internets. Diese Systeme werden in Zukunft immer komplexer und dynamischer. Von der Vernetzung der einzelnen Geräte werden wir in die Phase des Internet of Services kommen. Wichtig für die Benutzerakzeptanz ist aber die zufriedenstellende Lösung der vorher erwähnten Herausforderungen. Sonst wird sich der Markt nicht entwickeln.

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