Digitalisierung: Vom geflügelten Wort zum praktischen Erfolgsfaktor

06.09.2017

Digitalisierung ist vieles: Modewort, Hype, Umbruch in die digitale Welt und Wettbewerbsvorteil. Für kaum ein Unternehmen ein Fremdwort und dennoch sind es bisher nur wenige Branchen, die Digitalisierung so erfolgreich durchdringen, dass sie dadurch im Wettbewerb entscheidend die Nase vorn haben. Doch was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren für Unternehmen, damit die Digitalisierung auch praktisch gelingt?

 

Digitalisierung beeinflusst den Wettbewerb

Ganz plastisch: Unser Wirtschaftssystem ist ein Ökosystem, das mit biologischen Systemen vergleichbar ist. In der vom Menschen unberührten Natur schaffen Pflanzen und Tiere eine Art Gleichgewicht und Koexistenz. Tritt dort eine neue Art auf den Plan, müssen sich alle bestehenden Arten wieder anpassen und per Evolution durchsetzen – oder sie sterben aus. Genauso funktionieren Wirtschaftssysteme: Unternehmen verfolgen Wachstumsziele. Sie möchten immer besser werden, um am Markt erfolgreich gegen den Wettbewerb zu bestehen. Neue Firmen bringen neue Angebote auf den Markt, andere Angebote verschwinden – manchmal auch samt ihrer Firma. Wer sich in diesem Wettbewerb behaupten kann überlebt. Dabei gibt es Phasen, wo alles in ausgeglichener Koexistenz funktioniert. Ebenso auch Zeiten des Wandels und harten Wettbewerbs, in denen sich Märkte neu sortieren. Die Liberalisierung des Telekommunikations- und Strommarktes ist beispielsweise solch eine Phase des Wandels, begleitet von hartem Wettbewerb.
Die „neue Art“ der digitalen Unternehmen rüttelt aktuell kräftig an diesem Marktgleichgewicht. Unternehmen bestehen schon heute aus analogen und digitalen Prozessen – die Kommunikation per Email, Cloudspeicher, ERP- Systeme etc. hat sich mittlerweile etabliert. Aus physischen Produktionsprozessen werden zunehmend vollautomatisierte und vernetzte Fertigungsstraßen. Wie konnte es soweit kommen? Digitale Prozesse sind in der Regel schneller und vor allem effizienter. Technologien und Datennetzwerke haben sich weiterentwickelt. Sie stellen keine Grenzen mehr dar. Die bessere Skalierung schafft Kostenvorteile in der Produktion und Organisation, bessere Produkte können deutlich schneller auf den Markt kommen und die eingesparte Zeit für die Entwicklung neuer Innovationen genutzt werden. Der Sprung in die digitale Transformation des eigenen Unternehmens steht außer Frage und ist in Zukunft Voraussetzung für das erfolgreiche Bestehen am Markt. Wenn aber alle Unternehmen digitalisieren, wo bleibt da der Wettbewerbsvorteil? Hier entscheidet das WIE.

Unternehmen, die erfolgreich digitalisieren wollen, sollten:
  • die Prozesse zur Digitalisierung danach auswählen, wo der Nutzen am größten ist
  • ihre Unternehmenskultur der Digitalisierung anpassen
  • von Anfang an alle Führungskräfte und Mitarbeiter in die digitale Transformation einbeziehen, sie beteiligen und befähigen
  • technisches Wissen auf- und ausbauen und die passenden Technologien für die erfolgreiche Digitalisierung nutzbar machen

Flexible und moderne Softwarelösungen als zentraler Erfolgsfaktor für Digitalisierung

Soll Digitalisierung gelingen, muss der Wandel bei der Softwareentwicklung ansetzen. Denn: Digitalisierung bedeutet Einsatz von Software. Sie ist die Basis für digitale Prozesse und damit der zentrale Baustein der technischen Machbarkeit.
Bisher war deren Einführung mit viel Zeit, hohem technischen Aufwand, komplexer, aufwändiger Qualitätssicherung, teurem Betrieb sowie kostspieliger Wartung verbunden – gleichzeitig kam der Nutzen häufig sehr spät oder gar nicht zum Tragen. Gründe dafür waren zu lange Releasezyklen, hohe Initialkosten und schlechte Skalierbarkeit, was mit einer proportionalen (Betriebs-)Kostensteigerung einhergeht. Die Schwierigkeit, flexibel auf sich verändernde Rahmenbedingungen und Anforderungen an Software zu reagieren, hat viele Unternehmen von der Digitalisierung abgeschreckt. Mittlerweile haben sich neue Methoden etabliert, die Software flexibler und kostengünstiger werden lassen. Damit steht auch die Softwareentwicklung vor einem Transformationsprozess. Ein Merkmal davon ist, dass die individuelle Bedürfnisbefriedigung des Anwenders immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Sie muss sowohl für massenhafte Nutzung, als auch für den individuellen Bedarf kostengünstig skalierbar sein.

Die 7 Erfolgsfaktoren für einen leistungsfähigen digitalen Prozess

Mit dieser Veränderung geht auch ein erheblicher Know-how-Transfer einher. Um eine modulare und anpassungsfähige Software erstellen zu können, muss meistens Technologiekompetenz erst aufgebaut oder zugekauft werden. So entsteht ein neuer Markt für Software Services mit neuen Technologien, die die Digitalisierung ermöglichen oder noch leistungsfähiger machen.

Der technologische Schlüssel zu einer erfolgreichen Digitalisierung liegt nach unserer Überzeugung in diesen Ansätzen / Methoden:

  • Agile Softwareentwicklung: Änderungen fließen noch im Entwicklungsprozess ein und machen diesen so deutlich schneller.
  • Continuous Integration & Delivery: Ermög­licht ständige Anpassungen und Automa­tisierung inklusive Qualitätssicherung im Entwicklungs­- und Deliveryprozess im Gegensatz zu klassischen Releasezyklen.
  • API-Ökonomie: Systeme werden von Be­ginn an mit Programmierschnittstellen ausgestattet, die eine schnelle Vernetzung ermöglichen. Die Abrechnung von Leistun­gen nach sogenannten API­Calls ist eines der großen Themen.
  • Microservices: Fokussierung auf einfache fachliche Funktionen, weg von schwer­fälligen monolithischen Systemen. Kleinere Module werden mit besser angepasster Technologie gebaut, wodurch die Wartung einfacher und günstiger wird.
  • Cloud Computing: Schafft bessere Skalie­rungsmöglichkeiten durch neue Rechen­kapazitäten bzw. Speicher, die einfach im laufenden Betrieb eingebunden werden.
  • Big Data: Stellt sehr viel mehr Daten zur Verfügung, um den digitalen Prozess mit Informationen von innen und außen zu versorgen. In Data Hubs sind alle Informa­tionen überall und in Echtzeit verfügbar.
  • Künstliche Intelligenz: Durch Algorithmen der künstlichen Intelligenz wie Machine Learning, Cognitive Computing und seman­tische Netzwerke können Muster besser erkannt und Entscheidungen automatisiert getroffen werden.

Die digitale Transformation wird durch diese Ansätze weiter vorangetrieben. So werden nach und nach alle Faktoren, in denen die digitalen Prozesse den analogen einst nachstanden, aufgehoben. Es entstehen flexible, modulare und offene Softwarestrukturen und Technologien, die dem Bedarf nach individuellen Services und der Gestaltung automatisierter und effizienter Prozesse gerecht werden. Effiziente Softwareentwicklung ist somit neben kulturellen und strukturellen Unternehmensfaktoren der Schlüssel zum praktischen Digitalisierungserfolg. Um als Unternehmen hier dabei zu sein, ist also vor allem technologische Kompetenz gefragt.


 

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