Identitätsnachweis mit elektronischem Personalausweis

22.06.2009

Am 01. November 2010 wird der lange ersehnte elektronische Personalausweis auch an Bundesdeutsche Bürger ausgegeben.  Für eBusiness und eGovernment werden dadurch völlig neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.

Identitätsnachweis mit elektronischem Personalausweis Bisher war der Personalausweis hauptsächlich als klassischer Identitätsnachweis für staatliche, hoheitliche Anwendungen wie z.B. als visueller Ausweis oder als Reisedokument im Einsatz. Mit dem elektronischen Personalausweis werden vermehrt auch privatwirtschafliche Geschäftsvorgänge ermöglicht.

Klassische Beispiel sind Online-Shopping oder virtuelle Dienste die einen verbindlichen Nachweis über die Identität des Gegenüber benötigen. Anbieter haben vor allem bei größeren Geschäftstransaktionen ein großes Interesse daran, Geschäftspartner hinsichtlch Vertrauenswürdigkeit zu verifizieren und Spaßbestellungen zu vermeiden. Schließlich werden immer größerer Geldbeträge über das Internt gehandelt. Sicherheit und gegenseitige Kentniss der Geschäftspartner ist die wichtige Grundlage hierfür.


Durch diese beidseitige Authentisierung der Kommunikationspartner ist der elektronischer Personalausweis hinsichtlich Sicherheit gegenüber anderen Chipkarten-Lösung deutlich voraus. Auf der Seite des Bürgers wird der neue elektronische Personalausweis zur Authentifzierung und Identifizierung eingesetzt, auf der anderen Seite weist sich der Dienstanbieter (z.B. Online-Shop) mit einem Berechtigungszertifikat gegenüber dem Kunden/Nutzer aus. Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Phising. Der Benutzer erhält die Gewissheit, dass er auch tatsächlich auf der Webseite des Online-Shops landet und dieser tatsächlich auch derjenige ist für den er sich ausgibt. Ein Konzept, das auch bei dem führenden Analysten in Sachen Identitäten, Martin Kuppinger Anerkennung findet.

Neue Online-Dienste durch elektronischen Personalausweis

Durch den elektronischen Personalausweis werden Dienste angeboten werden, welche bisher nur in der Offline-Welt „vertausenswürdig“ sind. Beispiel hierfür sind postalische Nachsendeanträge bei den Postdienstleistern. Bei einigen Postanbietern sind Nachsendeanträge auch heute schon Online einzugeben. Im Gegensatz zur Offline-Welt wird hierbei meistens auf einen verbindlichen Identitätsnachweis verzichtet. Theoretisch wäre es so möglich, die Post des Nachbars ohne seine Wissen auf die eigene Adresse umzuleiten. Mit dem elektronischen Personalausweis wird ein solcher Missbrauch unterbunden.

Auch eine Kontoeröffnungen bei der Bank wird ohne Postident (Identitätsprüfung der Post) oder persönlichem Erscheinen mit Ausweis funktionieren können.

De-Mail und elektronischer Personalausweis

Besonders interessant wird der elektronische Personalausweis in Kombination mit sicherer Dateiübertragung (z.B. mit der Software MediaSpace) oder die vom BSI vorgestellte „sichere“ EMail De-Mail. Die sogenannte Deutschland Mail wurde von BSI, BMI zusammen mit Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden entwickelt und wird hier vor Ort in der T-City Friedrichshafen in einem Pilotprojekt unter der Überschrift „Sichere Email-Kommunikation“ getestet. Stehen die ersten Protoypen des elektronischen Personalausweises zur Verfügung, lässt sich hier in Friedrichshafen erstmalig ein vielleicht 100% sicherer Geschäftsprozess über das Internet erproben.

Links:

Zurück zur Übersicht

7 Kommentare zu “Identitätsnachweis mit elektronischem Personalausweis

  1. Hallo Hr. Brand,

    der ePA muss in der Tat teurer ausgegeben werden. Zu welchem Preis genau ist mir allerdings nicht bekannt und steht -so meine ich- auch noch nicht wirklich fest.

    Gruss, Oliver

  2. Hallo zusammen,
    ich habe gelesen, dass EPA doppelt so teuer sein wird als der analoge Vorgänger. Ist dies nach Ihrer Kentnis korrekt?

  3. Hallo Hr. Schmmenke,

    Skepsis ist Grundsätzlich ja nicht negativ. Sie hat die Eigenschaft schneller der Begeisterung Platz zu machen, als eine unbegründet hohe Erwartungshaltung.
    Da wir durch Beratungstätigkeiten am ePA „nah dran“ sind, kann ich bestätigen, dass bezüglich Sicherheit und Datenschutz alles getan wird um die Rechte und Interssen der Bürger zu wahren.

    Deutschland würde ohne elektronische Ausweisdokumente übrigens hinter Ländern wie Österreich, Belgien oder Estland anstehen.

    Ich freue mich auf die ersten Vorabtests des ePA.
    Gruss, Oliver

  4. Die elektronische (Teil) Funktionalität des neuen Ausweises ist optional und kann vom Bürger beim Bestellen eines neuen Ausweises gewählt oder eben auch nicht gewählt werden. Zudem ist ein elektronischer Ausweis – auch für diese Teilfunktionalität – temporär oder dauerhaft sperrbar. Zudem hat das BSI das ganze geprüft und mit konzipiert, ich denke die haben da einige Reputation auf diesem Gebiet. Jedem Bürger steht es also frei das ganze zu beobachten, sich seine eigene Meinung zu bilden und zu nutzen wenn er will. Im Gegensatz zum RFID Reisepass ist die Nutzung freiwillig.

    Was wäre denn wenn Deutschland – als einziges Land in Europa – keinen solchen Dienst anbieten würde? Ich hör(t)e schon wieder das Gerede von angeblicher technischer Rückständigkeit…

  5. Hallo, ich bin mir nicht sicher ob auch noch ein Perso elektronisch sein muss. Wie schaut es aus mit Datenschutz und Persönlichkeitsschutz? Ist es nicht wie mit dem Handy in der Hosentasche? Jeder hat prinzipiell Zugriff drauf. Erst recht, wenn Bluetooth eingeschaltet ist.
    Obowhl nicht Technikfeindlich, bin ich skeptisch gegenüber dem neuen elektronischen Personalausweis.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*Pflichtfelder

*