Jigsaw-Entwurf von Expertengruppe abgelehnt
Bis zum 8. Mai hatten die Mitglieder der zuständigen Expertengruppe Zeit, um über das Modularisierungs-System der Java-Plattform abzustimmen. Die Entscheidung fiel gegen den Entwurf. Nicht lange vor dem geplanten Erscheinungsdatum von Java 9 erleidet damit das unter JSR 376 laufende Modularisierungsprojekt, besser bekannt unter dem Namen „Jigsaw“, einen erneuten Rückschlag. Jigsaw sollte bereits Teil von Java 8 sein, wurde aber wegen signifikanten ungelösten technischen Herausforderungen auf Java 9 verschoben.
Ein „Nein“ von der Mehrheit
Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit wurde nicht erreicht. Tatsächlich überwogen die Gegenstimmen, die bei 23 abstimmenden Parteien auf eine Anzahl von 13 kamen. Unter den Gegnern des aktuellen Entwicklungsstandes befinden sich prominente Unternehmen wie IBM, HP, Intel, Red Hat, SAP oder die Software AG. Demgegenüber stimmten für den Entwurf unter anderem Oracle, Goldman Sachs und Fujitsu:
Die Gegenargumente
Unter Würdigung der bisherigen Anstrengungen führten die mit „Nein“ stimmenden Parteien im Großen und Ganzen ähnlich lautende Begründungen für ihren Standpunkt an. So gäbe es noch zu viele ernst zu nehmende Probleme und Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Modularisierung auf Frameworks und reale Java-Projekte. Lösungen bzw. befriedigende Antworten seitens der Expertengruppe und der Spezifikationsverantwortlichen stünden noch aus. Die Mitglieder der ablehnenden Fraktion hoffen, dass in dem verbleibenden Monat ein größerer Konsens gefunden werden kann, damit in der nächsten Abstimmung die notwendige Mehrheit für den überarbeiteten Entwurf erreicht werden kann.
Wie geht es weiter?
Angesichts der aktuellen Differenzen ist fraglich, ob Jigsaw es ohne Verzögerung in die für Ende Juli geplante Version 9 von Java schafft. Ein Java 9 ohne Jigsaw ist allerdings schwer vorstellbar. Wird es also auf eine Verschiebung des Erscheinungstermins von Java 9 hinauslaufen?
Abstimmungsergebnis: https://www.jcp.org/en/jsr/results?id=5959
