Agile Bodensee Konferenz 2012

05.10.2012

Am 28. September 2012 fand in Konstanz die Agile Bodensee Konferenz statt. Es war die erste Konferenz dieser Art und nach dem positiven Feedback der Teilnehmer und Veranstalter wird es wohl nicht die letzte gewesen sein.

Die Vorträge im Festsaal des Steigenberger Hotels waren alle interessant, lehrreich und unterhaltsam.

Die Keynote wurde von Jurgen Appelo gehalten, der seine Management 3.0 Theorie vorstellte. Kernpunkt ist die Erkenntnis, dass komplexe Systeme nur mit ähnlich komplexen Massnahmen zu managen sind.

Alexander Birk, Christoph Lukas & Christian Faigle haben ihre Continuous Delivery Pipeline vorgestellt und sogar live demonstriert. Da in dem Ablauf das Deployment ständig ausgeführt wird, ist das Deployen ein no-event. Jedes commit startet einen Durchlauf und die fertigen Artefakte werden auf Testsystemen, Stagingsystemen und zum Schluß im Produktivsystem deployed; da es bei den ca. 40 Entwicklern jeden Tag ca. 100 commits gibt wird das Deployment ca. 1000 mal pro Tag ausgeführt. Es gibt also keine Überraschungen mehr, wenn man live geht.

AgileHelge Nowak beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der optimalen Zusammenarbeit von den Teams, die ein Projekt gemeinsam machen. Wie kann die Kommunikation und die Zusammenarbeit erhöht werden. Er hat ein experimentelles System vorgestellt bei dem jeder Entwickler live alle Änderungen der anderen Entwickler sieht (wie Google-Docs). Das ist bestimmt eine spannende Entwicklung und ich bin gespannt, was und ob da in der nächsten Zeit etwas nutzbares bei herauskommt.

Joseph Pelrine hatte die schwere Aufgabe seinen Vortrag nach dem vorzüglichen Mittagessen zu halten. Die unterhaltsame und spritzige Form seines Vortrags liess aber keine nachmittägliche Trägheit aufkommen. Der Hauptpunkt seines Vortrags war: Wer Scrum/Agil nach den Buchstaben eines Buches macht, macht es falsch. Der Prozess muss immer auf die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen angepasst werden.

Dr. Friedrich-Karl Koschnick ist in seinem Vortrag auf die psychologischen Zusammenhänge eingegangen, die es uns so schwer machen den inneren Schweinehund (bzw. den Elefanten) zu überwinden. Im weiteren wurde erläutert wie Scrum dabei hilft den Elefanten in die richtige Richtung zu lenken.

Urs Enzler zeigte auf an welchen Stellen im Scrum Prozess man sich Gedanken über die Architektur machen kann/soll.

Marc Löffler stellte in einem sehr unterhaltsamen Vortrag 15 Agile Mythen vor und entkräftete sie.

 

Natürlich boten die Kaffeepausen (mit vielen Leckereien) und das abschließende Get Together auch die Gelegenheit mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Das Fazit für mich ist:

  • Agil / Scrum ist in aller Munde und entwickelt sich mehr und mehr zum Standardentwicklungsprozess
  • Agil / Scrum scheint erstmal einfach, aber die Tücken liegen im Detail.
  • Es erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Änderungswillen, um den Prozess zum Erfolg zu führen.
  • Ich freue mich schon auf die nächste Agile Bodensee Konferenz.
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