DevOps, Microservices & Big Data: Drei Top IT-Themen, die Automobilhersteller künftig beschäftigen werden

16.11.2017

Für einen fachlichen Austausch zwischen Mitarbeitern und ausgewählten Dienstleitern veranstaltete die BMW Group auch in diesem Jahr wieder ihre BMW IT Messe in der Münchner Zenith Halle. Im Fokus waren aktuelle Projekte und Innovationsthemen aus Business- und Fahrzeug-IT. Für das Fachpublikum gab es Informationen zu den aktuellen Trends in den IT-Projekten. Als langjähriger Partner der BMW AG waren wir mit dem 7er Pool [1] vor Ort und haben rückblickend drei Top IT-Themen identifiziert, die auf der Messe allgegenwärtig waren.

Während der beiden Messe-Tage drehte sich an den Messeständen der IT-Dienstleister und den Vortragsforen alles rund um Projekte aus den Bereichen Industrie 4.0, Agile Transformation, vernetztes Fahrzeug sowie autonomes Fahren. Interessierte Besucher hatten darüber hinaus die Möglichkeit eine „Guided Tour“ zu buchen. Hierbei konnten sich die Teilnehmer an ausgewählten Ständen jeweils zu einem speziellen Aspekt eines Projektes informieren.

Drei Top IT-Themen sind uns dabei immer wieder begegnet:

DevOps – nicht nur eine innere Einstellung

DevOps ist eine konsequente Weiterführung agiler Softwareentwicklungsmethoden im Rahmen der agilen Transformation. Das bedeutet, dass die Entwicklungs- und Betriebsaktivitäten in einem Team zusammengeführt werden, das nach den Prinzipien der agilen Projektmethodik arbeitet. Ziel ist es, hochverfügbare Services mit höchster Qualität schneller bereitzustellen. Ebenso soll durch DevOps ein Rahmen für eine konstante Partnerschaft zwischen Auftraggeber und Softwaredienstleister mit agiler Methodik auf Gewerkbasis geschaffen werden. Die Einführung von Microservices und ein Aufbau eines 24/7-Supports sind nur Beispiele für die verschiedenen Herausforderungen, die hier auf Unternehmen zukommen. Auf der Messe wurden die ersten Pilotprojekte vorgestellt, die durchgängig mit dem DevOps Ansatz umgesetzt werden.

DevOps ist nicht nur eine innere Einstellung. Der mit DevOps verbundene Kulturwandel ist aber eine wesentliche Voraussetzung für die Bewältigung der Herausforderungen. Daher war, neben Erfahrungsberichten zu verschiedenen Herausforderungen der Einführung von DevOps Projekten, auch die Begleitung der agilen Transformation durch agiles Training und Coaching ein raumgreifendes Thema auf der Messe.

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Microservices sind Basis für DevOps und sorgen für mehr Flexibilität bei der Migration

Microservices sind ein zentrales Thema, wenn es um die Umsetzung von DevOps geht. Sie erleichtern die Automatisierung der Softwareentwicklungs- und Betriebsprozesse ungemein. Sie unterstützen aber noch eine weitere Anforderung an moderne, effiziente Softwaresysteme, nämlich die Skalierbarkeit über die Cloud.

Innovativ in diesem Zusammenhang ist, dass Microservices auch für eine clusterfähige Migration in die Cloud eingesetzt werden können. An einem Projektbeispiel stellte Senior Software Architect Christian Geser vor, wie Daten von einer Oracle Datenbank auf eine PostgreSQL Datenbank mit Mircoservices migriert werden.

Alle Datensätze werden in die Queue eingetragen. Anschließend wird die Queue mit mehreren Maschinen gleichzeitig abgearbeitet und die Daten transaktional in Microservices migriert.

In der Cloud ist die Skalierbarkeit der Migration sichergestellt. Sind alle Maschinen beispielsweise zu 80 Prozent ausgelastet, wird eine weitere hochgefahren, sind nur 40 Prozent ausgelastet, wird die Kapazität runter gefahren. Über Pay per Use Modelle bei den Cloud-Anbietern ist es möglich, wirklich nur so viele Server zu belasten, wie tatsächlich gebraucht werden.

Die Microservice Architektur stellt sicher, dass die Datensätze über die verschiedenen Cluster in der Cloud verteilt und parallel migriert werden können.

Die Vorteile von clusterfähiger Migration sind:

  • Skalierbarkeit in der Anzahl der Server
  • Clusterfähigkeit, da mehrere Server verwendet werden können
  • Statusfähigkeit, da in der Queue ersichtlich ist, wie viele Pakete noch migriert werden müssen
  • Kosteneffizienz auf Grund von Pay per Use (es wird nur bezahlt, was tatsächlich genutzt wird).

 

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Big Data: Mastering the Flood

Daten sind das neue Öl, sagt man. Nicht verwunderlich also, dass auch dieses Thema auf der Messe sehr präsent war. Von alleine fließt dieses Öl allerdings nicht. Dem Business ist oft nicht bekannt, über welche Daten sie im Detail verfügen, wo diese Daten gespeichert sind, in welcher Qualität sie vorliegen, wem sie gehören und wer darauf zugreift. Doch genau in diesen Datenbergen schlummern ungenutzte Potentiale für neue Services im Umfeld des vernetzten Fahrzeugs. Um die Daten nutzen zu können und Mehrwert daraus zu generieren, braucht es geeignete Datenstrategien und die Auswahl der richtigen Big Data Technologien.

Senior Software Architekt Marc Mai zeigte an einem Praxisbeispiel, wie Unternehmen erfolgreich durch die Big Data Flut navigieren können.

Grundsätzlich lässt sich ein Big Data Projekt auf zwei Wegen aufsetzen: Vom Usecase hin zu den benötigten Daten (Top Down) oder von den vorhandenen Daten zu einem passenden Usecase (Bottom Up).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das spannende an dem vorgestellten Beispiel aus dem Umfeld des vernetzten Fahrzeugs war, wie über einen Bottom Up Ansatz verschiedene Drittanbieter einen Usecase erst ermöglichen und alle daran partizipieren können. Auf diese Weise können Mehrwerte für den Kunden mit durchgängigen Services geschaffen werden, die ohne die Partner nicht denkbar sind.

Big Data ermöglicht Unternehmen also die Entwicklung neuer, datenbasierter Geschäftsmodelle, sofern sie in der Lage sind, die Potenziale für sich zu nutzen. Dazu gehört, sich aktiv in die Lage zu versetzen, aus den Daten Usecases zu entwickeln (oder umgekehrt). Wertschöpfende Services für den Kunden werden oft erst durch die Verknüpfung von verschiedensten internen und externen Datenquellen möglich.

Ein Haupterfolgsfaktor ist dabei, dass die „Dateneigner“ ihre Daten für andere nutzbar machen und in größere Ökosysteme integrieren. Denn nur das Teilen von Daten bringt für alle Beteiligten neue Dimensionen und Chancen.

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Fazit:

DevOps und Mircoservices sind Methoden und Technologien, um die Automatisierung der Softwareentwicklung weiter zu beschleunigen. Das eröffnet neue Chancen für Effizienzsteigerung, Schnelligkeit und Qualitätsverbesserung aber bringt natürlich auch Herausforderungen und einen Kulturwandel mit sich, denen Unternehmen begegnen müssen. Das gilt auch für den richtigen und intelligenten Einsatz von neuen oder etablierten Technologien wie Big Data. Sie stellen die Basis für neue und mehrwertstiftende Services für Kunden dar und werden so auch über die Automobilbranche hinaus in den kommenden Jahren der Enabler für weitere spannende Entwicklungen sein.

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[1] Zum 7er Pool: doubleSlash stellte auf der BMW IT Messe zusammen mit seinen Partnern des 7er Pools Leistungen rund um Big Data, DevOps, agile Transformation und Microservices aus.
Der 7er Pool ist eine Allianz von sieben süddeutschen mittelständischen Unternehmen. In uns steckt die Erfahrung aus über 7.000 IT-Projekten und 70.000 Projektjahren in der Automobilbranche. Die Firmen DMC, doubleSlash, eSolve, F&F, MVI SOLVE-IT, PROCON IT und santix unterstützen und beraten die BMW Ressorts mit ihrem langjährigen Automotive Prozess-Know-how bei der Lösungsfindung, Konzeption und Umsetzung ihrer spezifischen Anforderungen.


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