Bandbreitenmessung für ortsabhängige Mobile Dienste

17.04.2008

Jeder der mobile Internetdienste anbieten möchte, stellt sich die Frage ob die notwendige Bandbreite flächendeckend ist oder überhaupt verfügbar ist. Wir gehen den Fragen nach, wie sich die maximalen Übertragungsraten im Raum Bodensee verteilen und inwiefern sie schon für anspruchsvolle mobile Dienste einsetzbar sind.

Gerade in unserer Umgebung Friedrichshafen wird durch die T-City-Infrastruktur eine maximale Bandbreite von 7,2 MBit versprochen. Erreicht werden soll dies über HSDPA oder HSUPA. Theoretisch also genügend Kapazität um einen TV-Spot anzusehen oder sich das neuste Kartenmaterial für die Navigation via Handy downzuloaden.

Entwickelt man mobile Anwendungen, auf denen die Geschäftsmodelle der Kunden beruhen, braucht man nicht nur Aussagen, sondern Gewissheit über die zu verfügungstehende Bandbreiten. Wichtig bei der mobilen Bandbreitenmessung sind die Netto-Bandbreiten, Latenzzeiten und die Stabilität einer Verbindung aus sich bewegenden Fahrzeugen heraus.

Unser Messaufbau zur geografisch geordneten Bandbreitenmessung besteht aus folgenden Komponenten:

Laptop HP Compaq nx8220 zum Betrieb der Software GPS-Empfänger HOLUX M_10000 (über Bluetooth an Laptop gekoppelt) HSDPA Modem vom T-Mobile web’n’walk ExpressCard IV
Verschiedene Fahrzeuge aus unserer BMW-Flotte Software Mobile Web’n’walk Manager für Internet Software Speedtracker V1.1 von doubleSlash

Ablauf der Bandbreitenmessung

Laptop wird samt GPS-Empfänger und HSDPA-Modem auf den Beifahrersitz des BMW-Testfahrzeugs gestellt. Wir fahren im Großraum Friedrichshafen im Stadtgebiet und in ländlicheren Regionen auf Bundes- und Landstrassen.

Unsere Software speedTracker lädt je nach Konfiguration verschieden grosse Dateien von unserem Webserver und misst die Zeit. Daraus errechnet sich die Latenzzeit und die reine Ladezeit. Zusammen mit der geografischen Information werden die Zeiten in einer Datenbank gespeichert.

Auf diese Weise sammeln wir mit unseren Firmenfahrzeugen Messdaten und stellen die Ergebnisse in einer Bandbreiten-Heat-Map mit Google-Maps dar. In dieser Art „Bandbreiten-Landkarte“ lässt sich dann in einigen Wochen z.B. ablesen wo die Bandbreite am größten ist und an welchem Ort noch ein paar Funkmasten hingestellt werden müssten. Wir werden die Ergebnisse natürlich hier bloggen.

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17 Kommentare zu “Bandbreitenmessung für ortsabhängige Mobile Dienste

  1. Auch noch mal Danke. Ich habe die Links in dem Blogeintrag oben komplett übersehen und bin wie Oliver auf der nicht mehr vorhandenen Seite gelandet.
    Ich habe mein Handy noch nicht oft fürs Internet genutzt, aber wenn doch, hatte ich gute Geschwindigkeiten. Leider gibt es für meinen Bereich noch keine Messdaten, so dass ich nicht weiß, ob ich bloß Glück gehabt habe, oder ob die Geschwindigkeit hier immer so gut ist.

  2. Ich bin erst jetzt auf diesen Blog gestoßen. Sehr interessant, aber irgendwie scheint der Link mit Speedtrack bei mir nicht zu funktionieren. Wurde das Projekt eingestampft?

  3. Ich selber nutze das mobile Internet von T-Mobile und bin mit der Geschwindigkeit extrem zufrieden. An dem Ping müssen die Handy Anbieter aber noch arbeiten. Nicht zu vergleichen mit DSL.

  4. die aktuelle Bandbreite in Bad Saulgau können wir überprüfen bzw. jeder der diesen Versuchsaufbau unterstützen möchte könnte die Messdaten einliefern und via Map darstellen.

    Fährt man häufig genug zu unterschiedlichen Zeiten um Saulgau rum, kriegen wir einen schönen Mittelwert.

  5. Die Reaktionen auf den Blogartikel zeigen, dass hier ein Nerv getroffen wurde! Tatsächlich ist es ja so, dass die Kunden bislang alle im Nebel stochern und überhaupt nicht wissen, welche Leistung nur in den Hochglanzprospekten versprochen und welche tatsächlich geliefert wird.

    Erschwerend kommt hinzu, dass die Leistung wohl auch davon abhängig ist, wie viele Personen den Dienst gerade in einer Funkzelle nutzen. In Bad Saulgau konnte man schön erleben, dass Vodafone zwar sein Funknetz nach und nach auf HSDPA umgestellt hat, die anfangs aber sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeiten mittlerweile oft nicht mehr erreicht werden: Es werden mehr User und diese müssen sich die gegebene Bandbreite teilen.

  6. Wir werden die Ergebnisse sukzessive veröffentlichen. Immer nach einer neuen Testfahrt können wir aktuelle Ergebnisse publizieren.
    Die Seite ist momentan im Aufbau, man kann sich aber schon einen ersten Eindruck verschaffen.

  7. In T-City Friedrichshafen laufen immer mehr Mittelständler und Selbständige Sturm, weil die Telekom in T-City die schnellen Internetleitungen lediglich dem privaten Bürger zum Schnäppchenpreis (59,90 Euro) anbietet und die Gewerblichen sollen für diese Leistung 429 Euro bezahlen. Da die Berichte sich in der örtlichen Presse häufen überlegt die Telekom Alternativen. Die Regulierungsbehörde legt jedoch die Preise für Geschäftskunden in ganz Deutschland fest, egal ob T-City oder Mückensturm bei Heidelberg.
    Highspeed steht für mehr Standortqualität des Wirtschaftsraums und mehr Vernetzung…kann man auf der Homepage von T-City nachlesen, das dies die ortsansässigen Gewerbetreibenden in Rage bringt ist verständlich. Die Presse hat diesem Ärger nun Platz eingeräumt und täglich folgen weitere „Berichte“. Diese Negativwerbung ist schade und war so sicherlich nicht beabsichtigt!

  8. Also in meinen Augen sind diese Daten für alle Datendienste auch für’s Handy interresant. Wir haben für die Tests nur ein 7,2MBit Device verwendet, um auch die theoretisch maximale Datenrate messen zu können, wir sind schließlich T-City ;-). Die Messdaten insbesondere die Latenzzeiten zeigen auch für kleinere Bandbreiten, welche Dienste, wie programmiert sein müssen, damit sie in bestimmten Regionen auch funktionieren, bzw. bedienbar sind.
    Es gibt besonders bei browserbasierten Diensten eine Vielzahl an „Tricks“, um bei geringerer Bandbreite, bzw. größeren Latenzzeiten dennoch benutzerbare Services zu entwickeln.

  9. Diese Maßnahme ist sehr vielversprechend. Bisherige Messungen erwiesen sich als zu laborlastig. Wenn man den Test insoweit öffnen kann, dass Nutzer mit repräsentativen Devices Testdaten zusammentragen, würde man ein real live picture der tatsächlichen Anwendersituation erhalten können. Dies wäre eine weit bessere Entscheidungsgrundlage als die theoretisch erreichbaren Parameter und dürfte für viele Marketingmanager äußerst interessant sein. Ich denke der Einwurf des HANDYFORUMS zielt auch ein wenig in diese Richtung.

    MB

  10. Für mich als Privatanwender spielt das aber noch keine große Rolle, oder? 7,2 MBit/s sind ja schon sehr viel, Ist aber für mich im Prinzip uninteressant, da ich mit meinem Handy kein Video-on-demand oder ähnliches nutze… Lohnend wäre es höchsten für Videostreaming für Facebook etc… wobei dafür auch keine solchen Verbindungsgeschwindigkeiten benötige…

  11. Die Bandbreitenmessung ist zunächst mal ein erster Schritt, um zu verifizieren, ob man überhaupt sinnvoll verwertbare Messdaten bekommt. Ein Austausch der Hardware ist natürlich auch jederzeit möglich. Wir planen in Zukunft die Software Speedtracker auch auf Java ME zu portieren, sodass man diese Messungen auch zu Fuss oder beim Radfahren durchführen kann. Vorraussetzung ist natürlich ein geeignetes Handy mit GPS Empfänger.

    Ganz wichtig und nicht zu vergessen, für jeden der das auch mal probieren will: Vorher den Datentarif checken! Unter einem Volumen von mind. 5GB pro Monat empfiehlt es sich nicht solche Messungen zu machen, da unsere Software je nach Konfiguration und Bandbreite mehrere Megabytes pro Minute ziehen kann. Das könnte unter Umständen ziemlich teuer werden.

  12. vor allem wäre dann ein direkter Vergleich unter den Anbietern möglich und vor allem ein Vergleich zwischen Marketing und tatsächlich erbrachter Leistung. Bei Angeboten wie z.B. mobiles Internet im Auto ist eine Aussage über Vodafone, T-Mobile, und O2 sogar unabdingbar.

    Die Ergebnisse der T-Mobile-Bandbreiten sind jetzt schon sehr sehr interessant.

  13. Gute Idee, aber etwas einseitig auf die Telekom ausgerichtet. Was machen Manager im Bodenseeraum, die Verträge mit anderen Providern abgeschlossen haben? Reizvoll wäre insbesondere ein Vergleich mit Vodafone, ggf. auch noch mit O2.

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