Hexagonale Architektur: Flexibilität für moderne Anwendungen

06.10.2023

In diesem Teil unserer Blog-Serie über Softwarearchitekturstile schauen wir uns die hexagonale Architektur genauer an. Eine prägnante Zusammenfassung dieses Stils finden Sie am Ende als Bild.

Was die hexagonale Architektur kann

In der Welt der Softwarearchitektur gibt es verschiedene Ansätze, um komplexe Anwendungen effizient zu entwickeln und zu skalieren. Einer dieser Ansätze ist die hexagonale Architektur, auch bekannt als „Ports and Adapters“. Diese Architektur legt den Fokus auf die Geschäftslogik einer Anwendung und ermöglicht eine flexible und testbare Struktur. In diesem Blogpost werden wir uns näher mit der hexagonalen Architektur befassen, ihre Merkmale, Einsatzgebiete sowie Vor- und Nachteile betrachten.

Die Grundidee der hexagonalen Architektur:

Im Zentrum der hexagonalen Architektur steht die Geschäftslogik der Anwendung. Diese Logik enthält die spezifischen Funktionalitäten, die das Kernstück der Anwendung bilden. Das Besondere an der hexagonalen Architektur sind die verschiedenen Schnittstellen, die jeweils durch eine Kante des Hexagons repräsentiert werden. Diese Schnittstellen dienen nicht nur dazu, Anfragen von anderen Systemen entgegenzunehmen, sondern ermöglichen es auch, andere Systeme über diese Schnittstellen anzusprechen. Beispielsweise kann der Database-Adapter mit der Datenbank kommunizieren.

Ein weiterer gebräuchlicher Name für die hexagonale Architektur ist „Ports and Adapters“. Hierbei werden die verschiedenen Facetten der Anwendung wie Benutzerinteraktion, Administrationsaufgaben, Datenzugriff oder Eventverarbeitung als Ports betrachtet. Die Adapter hingegen stellen die Verbindung zwischen den Ports und den technologischen Implementierungen her, zum Beispiel durch REST-Schnittstellen oder Web-Oberflächen.

Die hexagonale Architektur bietet verschiedene Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für moderne Anwendungen machen. Ein großer Vorteil liegt in der leichten Austauschbarkeit der Schnittstellen. Da die Geschäftslogik von den konkreten Implementierungsdetails der Schnittstellen isoliert ist, können diese leicht ausgetauscht werden, ohne dass dies Auswirkungen auf die Logik selbst hat. Dadurch wird die Flexibilität und Erweiterbarkeit der Anwendung verbessert.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die hexagonale Architektur eine sehr gute Testbarkeit ermöglicht. Da die Geschäftslogik von den technischen Details der Adapter getrennt ist, können Tests auf der Logikebene durchgeführt werden, ohne dass dies von den konkreten Implementierungen der Schnittstellen abhängt. Dies vereinfacht das Testen und ermöglicht eine umfassende Abdeckung der Anwendungsfunktionalitäten.

Die hexagonale Architektur bietet auch eine klare Trennung zwischen Logik und den konkreten Protokollen und Implementierungen der Adapter. Dadurch wird die Wartbarkeit und Erweiterbarkeit der Anwendung verbessert, da Änderungen in den technischen Details der Adapter keine Auswirkungen auf die Geschäftslogik haben.

Die hexagonale Architektur eignet sich besonders gut für Microservices-Architekturen. Durch die klare Trennung der Geschäftslogik von den technischen Details der Schnittstellen und Adapter können einzelne Services unabhängig entwickelt und skaliert werden. Dies fördert die Flexibilität und ermöglicht es, die Anwendung effizient zu erweitern und anzupassen.

Die Herausforderungen der hexagonalen Architektur:

Trotz der vielen Vorteile hat die hexagonale Architektur auch einige Herausforderungen. Aufgrund ihrer monolithischen Struktur kann es schwierig sein, die Architektur zu skalieren. Bei stark wachsenden Anwendungen kann die monolithische Natur der Architektur zu Engpässen führen und die Skalierbarkeit einschränken. In solchen Fällen sollten möglicherweise alternative Architekturansätze in Betracht gezogen werden.

Fazit

Die hexagonale Architektur, auch bekannt als „Ports and Adapters“, bietet eine flexible und testbare Struktur für moderne Anwendungen. Durch die klare Trennung der Geschäftslogik von den technischen Details der Schnittstellen und Adapter wird die Wartbarkeit, Erweiterbarkeit und Testbarkeit verbessert. Insbesondere in Microservices-Architekturen findet die hexagonale Architektur Anwendung. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass die monolithische Struktur der Architektur ihre Skalierbarkeit einschränken kann. Bei der Wahl der richtigen Architektur sollten daher die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen der Anwendung berücksichtigt werden.

Zusammenfassung

Die wichtigsten Merkmale dieses Stils haben wir für Sie kurz und knapp als Bild zusammengefasst.

Disclaimer: Der Architektur-Spicker basiert zu großen Teilen auf dem Buch Handbuch moderner Software-Architektur von O’Reilly. Für tiefergehende Informationen empfehlen wir dieses Buch zu kaufen.

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