Versteckte Schätze: Easter Eggs in der Welt der Datenvisualisierung
Easter Eggs sind mehr als nur versteckte Überraschungen in Software und Spielen. In diesem Blogbeitrag erkunden wir ihre Geschichte, Bedeutung und wie sie in der Datenvisualisierung eingesetzt werden können.
Digitale Ostereier: Was sind Easter Eggs?
Easter Eggs sind versteckte Nachrichten, Bilder oder Funktionen, in Software oder Videospielen. So dienen Easter Eggs dazu, dass der Entwickler der Software oder des Spiels, sich innerhalb des Spiels erkenntlich machen kann. Oft wird es auch als eine vom Entwickler versteckte Überraschung in einem Computerprogramm gesehen.
Warum Entwickler uns mit Easter Eggs überraschen
Die Urheber der Software möchten sich mit den virtuellen Ostereiern in ihrer Software verewigen und gleichzeitig den Nutzern eine kurzweilige Unterhaltung bieten.
Eine Zeitreise: Die Anfänge der Easter Eggs
Das erste Easter Egg überhaupt soll schon 1978 für die Atari-Konsole programmiert worden sein. Der Entwickler Warren Robinett versteckte im Spiel „Adventure“ einen geheimen Raum, der wiederum seinen Namen enthielt. Laut der Philosophie von Atari war es nämlich nicht gestattet, die Namen der Techniker preiszugeben.
Versteckspiel: Easter Eggs oder doch nur „Hidden Features“?
Manchmal werden verborgene oder schwer erreichbare Funktionen in Programmen und Anwendungen irrtümlicherweise als Ostereier bezeichnet. Damit ein Easter Egg per Definition aber auch als solches bezeichnet werden darf, müssen drei Grundvoraussetzungen erfüllt sein:
- Das Feature hat keinen offensichtlichen Nutzen für den Anwender,
- die Funktion oder Information muss absichtlich eingebaut worden sein
- und sie sollte kurzweilig und unterhaltsam sein.
Fun Fact: Verschiedene Quellen führen die Bezeichnung Easter Egg auf die bekannten Fabergé-Eier zurück. Die kunstvoll verzierte Schmuckeier der gleichnamigen Juweliers-Familie enthielten nämlich immer kleine Überraschungen.
Bekannte Easter Eggs:
- Google: Hier sind Easter Eggs besonders beliebt und wahrscheinlich haben sie dabei sogar die Oberhand. Probiere es einfach mal aus und gebe „do a barrel roll“ in die Suchzeile ein und schau, was passiert.
- Siri: Apples Sprachassistent ist bekanntlich voll mit Easter Eggs. Normalerweise startet man einen Dialog mit den Worten „Hey Siri“. Versucht man jedoch, sie mit den Begrüßungen anderer Sprachassistenten um etwas zu bitten, reagiert Siri etwas gehässig. Auf ein „Ok Google“ folgt nur ein „Very funny. I mean, not funny ‘haha,’ but funny“. Auf „Hi Cortana“ kommt die Antwort „That’s like comparing apples and… not apples!“.
- Microsoft: Auch in den Microsoft Office Programmen finden sich teils sehr aufwändig gemachte Ostereier, die sogar bis ins Jahr 1995 zurückreichen. In Excel 97 versteckt sich zum Beispiel ein mit der Maus steuerbarer Flugsimulator. Office 2016 enthält keine bekannten Easter Eggs und 2020 war dann endgültig Schluss mit Lustig: Gründer Bill Gates beschloss, die Software noch sicherer zu machen und untersagte in dem Zuge auch sämtliche Easter Eggs.
- Tesla: Auch Elon Musk wollte es sich nicht entgehen lassen, in seine Teslas ein Easter Egg einzubauen. Hält man die „T-Taste“ im Infoscreen des Autos gedrückt und gibt den Code „holiday“ ein, bietet sich Model X Besitzern angeblich eine kleine Weihnachtslichtershow.
- Gerade auch bei Videospielen tauchen viele Easter Eggs auf und es bereitet den Gamern immer wieder Freude welche zu finden. Oft gibt es auch Referenzen zu anderen Spielen oder Filmen, wie zum Beispiel bei GTA, wo als Tribut zum Film „Thelma and Louise“ an einer bestimmten Stelle um eine bestimmte Uhrzeit eine berühmte „Auto-Klippen“- Szene aus diesem Film zu beobachten ist. Oder Charaktere eines Spiels, die durch bestimmte Tastenkombinationen irgendwelche lustigen Posen oder Tanzschritte machen.
Einsatz von Easter Eggs in der Datenvisualisierung
Dabei stellt sich die Frage, wie man Easter Eggs denn in ein Dashboard einbauen könnte. Wir haben uns dazu mal zwei Möglichkeiten angeschaut.
Creator eines Dashboards anzeigen
Manche Ersteller von Dashboards würden sich gerne auch in diesen verewigen. Um den Namen aber nicht ins Dashboard einzubauen und damit eventuell ein Unverständnis hervorzurufen, kann man seinen Namen und sonstige gewünschte Botschaften als Easter Egg in das Dashboard einbauen. Somit stört es nicht das „Gesamtbild“ des Dashboards und vielleicht freut sich der ein oder andere Nutzer, etwas „Geheimnisvolles“ entdeckt zu haben.
So sieht das Dashboard ohne sichtbares Easter Egg aus:
Und beim Hovern findet man das „Easter Egg“ mit der Nachricht des Creators:
Wie kann man das in Tableau umsetzen?
- Neues Blatt erstellen
- Berechnetes Feld erstellen, das nur eine „1“ enthält
- Dieses dann bei Markierungen auf „Text“ ziehen
- Dann die Quickinfo öffnen und dort die gewünschte Nachricht eintragen:
- Den Text des berechneten Felds nun auf „weiß“ (oder die Farbe des Hintergrunds des Dashboards) einstellen, damit Schrift nicht mehr zu sehen ist.
- Erstelltes Blatt auf Dashboard ziehen, aber als „Unverankert“.
- Blatt an gewünschte Stelle im Dashboard platzieren und „Titel ausblenden“ auswählen.
- Nun erscheint die versteckte Botschaft beim darüber hovern, ist aber sonst nicht auf dem Dashboard erkennbar.
Bilderzauber: Wenn Hunde das Dashboard erobern
Das folgende Dashboard enthält Informationen über Hunderassen, wie zum Beispiel ihre Schulterhöhe, Beliebtheit oder Trainierbarkeit. In dem Büro des Dashboards-Ersteller gibt es auch verschiedene Hunde. Daher hat er sich überlegt, dass es eine witzige Idee wäre, wenn man Bilder dieser bekannten Bürohunde in das Dashboard einbauen würde. Bei jeder Hunderasse erscheint ein allgemeines Bild der Rasse, wenn man auf dem Dashboard über den Namen der Hunderasse hovert. Gibt es diese Hunderasse auch im Büro, erscheint dann, zusätzlich zum allgemeinen Bild des Hundes, links noch ein Bild von genau dem Hund, der auch im Büro ist.
So sieht dieses Tableau Dashboard aus:
So sieht es aus, wenn man eine Hunderasse auswählt und darüber hovert, die nicht im Büro vorkommt:
Das Bild vom ausgewählten Rottweiler erscheint in der Quickinfo.
Und so sieht das Dashboard aus, wenn man nach einem sibirischen Husky sucht, den es eben auch im Büro das Dashboardcreators gibt:
Hier erscheint zusätzlich links ein kleines Bild von dem bekannten Husky als kleines Extra.
Wo Technik auf Kreativität trifft
In einer Ära der Digitalisierung und Automatisierung sind Easter Eggs ein erfrischendes Element, das zeigt, dass Software mehr ist als nur Code. Sie repräsentieren die kreative Seite der Technologie und erinnern uns daran, dass es immer Raum für Innovationen und Überraschungen gibt.
Schatzjagd in Power BI: Findest du alle Easter Eggs?
IterationInsights hat ein Power BI Dashboard erstellt, in welchem 10 Easter Eggs versteckt sind. Dieses Dashboard enthält zudem tolle Informationen über die verschiedenen Diagrammtypen in Power BI und wofür sie nützlich sein können. Wer also selbst ein paar Ostereier finden möchte, kann sich hier auf die Suche machen und vielleicht sogar noch das ein oder andere lernen.
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